Gerda Taro: Republikanische Milizionärin beim Training am Strand von Barcelona, Fotografie, 1936

Fotografie: Milizionärin von Gerda Taro
Gerda Taro: Fotografie einer Milizionärin der republikanischen Truppen beim Training am Strand von Barcelona 1936
© International Center of Photography

Gerda Taro: Republikanische Milizionärin beim Training am Strand von Barcelona, Fotografie, 1936

Lange galt die Fotografin Gerda Taro lediglich als die schöne Geliebte des großen Fotografen und Kriegsreporters Robert Capa – zu Unrecht, wie sich im Laufe der Jahre und dank intensiver Forschung herausstellte. Die spektakuläre Wiederentdeckung der als „Mexican Suitcase“ bekanntgewordenen Pappkartons mit 126 Filmrollen im Dezember des Jahres 2007 bestätigte dies auf eindrucksvolle Weise. Die Filme, die etwa zu gleichen Teilen von Capa, Taro und dem polnischen Fotografen David Seymour (bekannt als „Chim“) stammen, unterstreichen die Bedeutung Taros als Fotografin. Viele ihrer Fotografien waren lange Zeit fälschlicherweise Capa zugeordnet worden, konnten aber schließlich als Taros Bilder identifiziert werden.  

Die Arbeiten Gerda Taros sind charakterisiert von einer Dramatik, die aus physischer und auch emotionaler Nähe zu den fotografierten Objekten entsteht. Dynamische Aufnahmewinkel verstärken diese Wirkung. Der Anspruch von Taro und Capa war nicht der von neutralen Beobachtern. Sie positionierten sich mit ihren Fotografien aus dem Spanischen Bürgerkrieg vielmehr klar auf Seiten der Republikaner. Am Bild der Milizionärin wird auch ein Effekt der Heroisierung durch fotografische Technik anschaulich: Der Körper der jungen Frau hebt sich in einem starken Kontrast, dem eines Schattenrisses nicht unähnlich, vom wolkenverhangenen Himmel im Hintergrund ab.   

Der Nachruhm, den Taro aufgrund ihres Mutes erlangte, als Frau aus dem Krieg zu berichten, lebt weiter. Der Roman Esperando a Robert Capa (Warten auf Robert Capa, 2009) der spanischen Autorin Susana Fortes oder das Lied Taro (2012) der britischen Band Alt-J legen darüber Zeugnis ab. Über Taro und Capa sind in jüngster Zeit mehrere Monografien erschienen.

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