Kurt Schwitters: Nebel in Djupvasshytta (1937)

Kurt Schwitters: Nebel in Djupvasshytta
Kurt Schwitters, Nebel in Djupvasshytta, Ölgemälde des Hotels Djupvasshytta am Geirangerfjord, Norwegen, 1937
Kurt und Ernst Schwitters Stiftung, Hannover, Foto: Kurt Schwitters Archiv im Sprengel Museum Hannover, Fotograf: Michael Herling / Aline Gwose/ Benedikt Werner, Sprengel Museum Hannover, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Kurt Schwitters: Nebel in Djupvasshytta (1937)

Ich bin traurig, Sie nicht in meinem Atelier haben [sic] begrüssen zu können. Aber Sie wissen es wohl von Helma, dass ich aus rein persönlichen Gründen, bei denen wohl auch meine Kunst eine Rolle spielt, nicht nach Hause zurückkommen konnte und kann. Ich bin gezwungen, wie so viele meiner Volksgenossen, im Auslande zu leben.

Kurt Schwitters an Katherine S. Dreier, Lysaker, 24. Juli 1937


Über den Auslöser für Kurt Schwitters’ Entscheidung, 1937 aus Norwegen nicht nach Deutschland zurückzukehren, wird bis heute spekuliert. Offiziell hatte er dort nur zwei Monate bleiben wollen, um seinem Sohn Ernst, der zur Auswanderung entschlossen war, in dieser ersten Zeit zu helfen. Möglicherweise waren Ermittlungen der Gestapo der Grund, warum aus zwei Monaten drei Jahre wurden.

Dieser Schritt führte zunächst in die Isolation. An das befreundete Ehepaar Freudenthal, die ihm als Einzige zu seinem 50. Geburtstag gratuliert hatten, schrieb er in seinem Antwortbrief: „Sonst pflegt man an solchen Tagen irgend etwas zu tun, gemeinsame Gratulation, eine Mappe mit Scherz und Ernst, man schreibt sich gegenseitig und macht auf den 50sten aufmerksam. In meinem Falle war nichts geschehen. Ich lebe als einer der bedeutendsten Wegbereiter für die neue Kunst, noch mitten in meinem Schaffen, als ein Vergessener.“

Sein Schaffen nahm mit dem Exil erzwungenermaßen eine neue Wendung. Schwitters, der mit abstrakten Kunstwerken und Collagen berühmt geworden war, malte nun hauptsächlich Porträts und Landschaftsbilder, weil sich damit etwas verdienen ließ. Das Berghotel Djupvasshytta zum Beispiel, ein beliebter Rastplatz am Geirangerfjord, malte er unzählige Male aus verschiedenen Perspektiven und zu verschiedenen Jahreszeiten und bot die Bilder den Touristen zum Kauf an. Als die Deutsche Wehrmacht 1940 in Norwegen einmarschierte, floh Schwitters weiter nach Großbritannien. Die Bilder der rauen norwegischen Landschaft malte er in den folgenden Jahren aus dem Kopf weiter, denn auch in England fand er dafür Abnehmer.

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