Arnold Schönberg: Das Lied von der Waldtaube, Tonaufnahme (1934)

Noteblatt: Das Lied der Waldtaube
Arnold Schönberg „Lied der Waldtaube, aus "Gurre-Lieder", für mittlere Stimme und Kammerorchester“, Titelseite des Manuskripts
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Arnold Schönberg: Das Lied von der Waldtaube, Tonaufnahme (1934)

Nun habe ich mich mehr als 14 Tage lang insofern ausgeruht, als ich mich nur auf mein Radio-Konzert (am 8.IV.) vorbereitete und Proben und Aufführungen leitete.

Arnold Schönberg in einem Brief an seinen Freund, den Komponisten Anton Webern, am 12. April 1934


In den ersten Monaten nach seiner Ankunft in den USA war der Komponist Arnold Schönberg oft sehr erschöpft, denn er hatte gleich viele Aufgaben wahrzunehmen: Er unterrichtete Schüler in New York und in Boston, wurde eingeladen, Konzerte zu dirigieren und komponierte. Der Dirigent Otto Klemperer, der Schönberg sehr verehrte und bereits vor ihm in die USA emigriert war, hatte einige Kontakte vorbereitet. Die Kehrseite dieser zahlreichen Tätigkeiten war, dass Schönberg gesundheitlich unter den Anstrengungen und der Umstellung litt. Das berichtet er oft in seinen Briefen an den Komponisten Anton Webern.

So war es für ihn eine Entlastung, sich einige Tage ausschließlich auf das Radio-Konzert mit dem Cadillac Symphony Orchestra am 8. April 1934 in Washington vorbereiten zu können. Neben der 2. Sinfonie von Gustav Mahler dirigierte er eine eigene Komposition: das Lied von der Waldtaube aus den Gurreliedern. Dieses Werk hatte Schönberg in den Jahren 1900 bis 1911 komponiert, zunächst für Gesang und Klavier, dann noch einmal für eine große Orchesterbesetzung und Gesang. Der Text dieses Musikstücks ist einer dänischen Novelle entnommen, in der ein mittelalterlicher Sagenstoff verarbeitet wird. Der Name Gurre bezieht sich auf die Burg des Königs Waldemar; der König ist eine Hauptfigur der Novelle. Im Lied von der Waldtaube verkündet die Waldtaube dem König, dass seine Geliebte gestorben sei. Die Rolle der Waldtaube sang bei dem Radio-Konzert die Mezzosopranistin Rose Bampton. Mit ihr arbeitete Schönberg in den folgenden Jahren gern zusammen.

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