Arnold Schönberg: Selbstporträt, Aquarell (1935)

Aquarell: Arnold Schönberg, Selbstporträt
Arnold Schönberg: Selbstporträt, Aquarell, 1935
Arnold Schönberg Center – Wien, mit freundlicher Genehmigung von Belmont Music Publishers / Lawrence Schönberg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Arnold Schönberg: Selbstporträt, Aquarell (1935)

Die Selbstporträts in verschiedensten „Stilen“ und Techniken dienten ihm dazu, sein Befinden in einem gewissen Moment seines Lebens zu dokumentieren. Beeindruckend ist das Selbstporträt, das er am 30. Dezember 1935, wenige Tage nach dem Tod seines Schülers und Freundes Alban Berg malte. 

Nuria Schönberg Nono über die Bilder ihres Vaters, 2002


Der Herbst 1935 war für den Komponisten Arnold Schönberg beruflich wie privat eine sehr anstrengende Zeit gewesen: Geldsorgen, Behördenärger und eine labile Gesundheit machten ihm zu schaffen. Eine Hoffnung schien das Konzert zu sein, das er durch Vermittlung des Dirigenten Otto Klemperer in Los Angeles dirigieren konnte und in dem ausschließlich seine Werke gespielt wurden. Doch beklagt sich Schönberg in einem Brief vom 15. Januar 1936 an seinen Freund, den Komponisten Anton Webern, über die geringe Probenzeit und das Orchester, das nach seinen Worten „sehr begriffsstutzig“ gewesen war. Dieses Konzert hatte am 27. Dezember 1935 stattgefunden. Ungefähr zeitgleich erfuhr Arnold Schönberg aus amerikanischen Zeitungen vom Tod seines Schülers und Freundes Alban Berg, der drei Tage zuvor in Wien an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben war. Im Selbstporträt vom 30. Dezember 1935 scheinen die traurigen Erlebnisse und Anstrengungen der vorangegangenen Wochen verarbeitet. Das bildnerische Werk Schönbergs zeichnet sich vor allem durch die Selbstporträts aus seinen verschiedenen Lebensphasen aus.

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