Die Vier im Jeep (1951)

Fotografie: Die Vier im Jeep
Fotografie von den Dreharbeiten zu Die Vier im Jeep (1951); im Jeep Ralph Meeker (re.) und Jossi Yadin (li.), neben der Kamera der Regisseur Leopold Lindtberg
Deutsche Kinemathek, © Praesens-Film AG

Die Vier im Jeep (1951)

Hans Sahls Mitarbeit am Drehbuch

Die Hoffnung auf eine Verständigung zwischen Ost und West ohne Krieg ist ein Wunsch, der von allen vernünftigen Menschen gebilligt werden dürfte. Irgend eine politische Bedeutung kommt ihm jedoch nicht zu. Es ist ein Wunsch, eine Hoffnung – nicht mehr.

Hans Sahl, Brief an Richard Schweizer, 21. Juli 1949


Der Autor Hans Sahl litt im amerikanischen Exil unter Geldnot, auch fehlte ihm eine berufliche Perspektive. Das Angebot einer Schweizer Filmproduktion zur Mitarbeit an einem Drehbuch war ihm daher sehr willkommen. Er kehrte also 1949 erstmals wieder auf den Heimatkontinent zurück, doch die Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Richard Schweizer endete im Streit über Politik: Der Film Die Vier im Jeep (1950) ist leichte Unterhaltung mit politischer Fassade. Er spielt in der von den vier Besatzungsmächten gemeinsam verwalteten Stadt Wien. Am Beispiel der für die Patrouille im Stadtzentrum verantwortlichen Soldaten geht es um das Verhältnis der drei West-Alliierten zu dem östlichen „Partner“. Der Amerikaner, der Engländer und der Franzose wollen die Frau eines aus einem russischen Kriegsgefangenenlager entflohenen Häftlings vor dem sowjetischen Geheimdienst schützen. Erst im letzten Moment entscheidet sich auch der sowjetische Kollege für das Menschliche und verhilft dem Paar, das endlich wieder zueinander gefunden hat, zur Flucht.

Seit seiner Erfahrung mit den moskautreuen Kollegen im „Schutzverband deutscher Schriftsteller“ in Paris 1937 war für Hans Sahl die Sowjetunion ein rotes Tuch. Daher verlangte er aus politischen Gründen ein anderes Ende. Man schloss ihn aus der Entwicklung der Schlussfassung aus, im Abspann wird er nur als einer von mehreren Mitarbeitern am Drehbuch genannt.

Galerie