Carl Rabus: Aufschrei in der Qual (um 1941/45)

Holzschnitt: Carl Rabus, Aufschrei in der Qual
Carl Rabus, Aufschrei in der Qual, Holzschnitt mit Aquarellfärbung, um 1941 oder 1945
Sammlung Gerhard Schneider, Olpe, © Maurice Adler

Carl Rabus: Aufschrei in der Qual (um 1941/45)

Mut! Alles wird gut.

Ins Gefängnis geschmuggelte Notiz von Carl Rabus an seine Verlobte Erna Adler, 1941


Der kolorierte Holzschnitt Aufschrei in der Qual des Malers und Grafikers Carl Rabus zeigt einen großen männlichen Kopf mit schmerzverzerrtem Gesicht. Der weit nach hinten gelegte Kopf sowie die abgeknickte Stellung der Hand wirken unnatürlich. Der rot-braune Hintergrund lässt in diesem Zusammenhang unwillkürlich an Blut denken. Der Titel verrät, dass es sich um einen Moment des Schmerzes handelt, doch was lässt den Mann aufschreien?

Die ungenaue Datierung der Bearbeitung – um 1941 oder 1945 – lässt keine konkrete Begebenheit in der Biografie Rabus festmachen, aufgrund derer die Arbeit entstanden sein könnte. Zieht man jedoch andere Werke dieser Zeit zu Rate, u.a. die Linolschnittfolge Passion, so sieht man, dass Rabus sich in diesen Jahren intensiv mit den Erlebnissen seiner Gefangenschaft und der Verfolgung durch den Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat. Es ist daher anzunehmen, dass Aufschrei in der Qual eine Arbeit aus jenem Themenkomplex ist.

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