Erna Pinner: Curious Creatures (2. Auflage 1953, orig. 1951)

Buchumschlag: Erna Pinner, Curious Creatures
Erste eigenständige Publikation im Exil: Curious Creatures. Written and illustrated by Erna Pinner, Buchumschlag der zweiten Auflage, 1953
Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, EB 55/92, © The Estate of Erna Pinner

Erna Pinner: Curious Creatures (2. Auflage 1953, orig. 1951)

This versatile and strange display which is of a special artistic interest has always fascinated me, and intensive travel has enabled me to observe in their natural surroundings many of the animals described and illustrated in this book.

[Diese vielseitige und eigenartige Schau, die ein besonderes künstlerisches Interesse besitzt, hat mich seit jeher angezogen, und ausgedehnte Reisen gaben mir die Möglichkeit, viele der in diesem Buch beschriebenen und dargestellten Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. (redakt. Übers.)]

Erna Pinner im Vorwort zu Curious Creatures, 1951


In ihrem Buch Curious Creatures (1951) fließen Erna Pinners jahrzehntelange Erfahrung als Tierillustratorin, ihre naturwissenschaftlichen Interessen und ihre präzise Beobachtungsgabe für Naturphänomene, die sie auf ihren früheren Reisen mit dem Schriftsteller Kasimir Edschmid geschult hatte, zusammen. Das Werk ist Pinners erstes Buch im Exil, für das sie sowohl die Illustrationen anfertigte als auch den Text schrieb.

Bereits 1946 hatte sie mit der Arbeit an Curious Creatures begonnen. Vermutlich war zunächst gar nicht geplant, dass Pinner auch den Text schrieb, sondern der Zoologe Geoffrey Marr Vevers. Mit ihm hatte sie schon mehrfach zusammengearbeitet, etwa an Animals from A to Z (1944). Am 22. März 1949 berichtete sie in einem Brief an Kasimir Edschmid, sie schreibe das Buch jetzt „wirklich selbst und es frißt mich vollkommen auf“. (zit. n. Weidle in Seeber, 2021)

In 14 reich illustrierten Kapiteln präsentiert Pinner Kuriositäten der Tierwelt, von der Nahrungssuche der Falltürspinnen über die Schaumnester Chinesischer Paradiesfische bis zu den Luftsprüngen des Koboldmaki, dessen Illustration auch den Buchumschlag ziert. Die zahlreichen eingestreuten Zitate und Verweise spiegeln Pinners ausführliche Recherchen und ihr fundiertes Wissen. Das Buch erlebte mehrere Auflagen und die Rechte wurden u. a. in die USA, nach Dänemark, Schweden und Deutschland verkauft. In der US-amerikanischen Presse wurde Pinner als eine „britische Künstlerin“ bezeichnet, die sich in eine Zoologin gewandelt habe. „Das Leben ist eine Metamorphose“ (zit. n. Pinner, 2022), kommentierte Pinner dies in einem Brief an Kasimir Edschmid.

Weiterführende Literatur:
Erna Pinner: Curious Creatures. Seltsame Geschöpfe der Tierwelt, Bonn: Weidle Verlag, 2022
Barbara Weidle: „Im Stromgebiet der Zoologie“. Erna Pinners Neuanfang im englischen Exil, in: Mensch und Tier in Reflexionen des Exils, hg. von Ursula Seeber, Veronika Zwerger, Doerte Bischoff und Carla Swiderski, Berlin: De Gruyter, 2021, S. 301-324

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