Szenenfoto der Pfeffermühle aus dem Sketch Stimmungsbild (1934)
Szenenfoto der Pfeffermühle aus dem Sketch Stimmungsbild (1934)
Bei uns, wie im Museum / Tagt bald der Völkerbund, / Er betet ein Tedeum, / Und schon sind wir gesund
Aus dem Sketch „Stimmungsbild“ von Erika Mann, 1934
Alle Versuche, eine Tournee oder auch nur Gastspiele der Pfeffermühle in Österreich zu organisieren, scheiterten. Zwar traten auch in den Jahren des autoritären Ständestaates, vor allem in Wien, durchaus mutige Brettl- und Kabarett-Künstler auf, doch benötigte die Pfeffermühle als ausländisches Ensemble eine gesonderte Spielgenehmigung, die ihr bis zuletzt verweigert wurde.
Den letzten Ausschlag dürfte der Sketch Stimmungsbild aus dem dritten Exilprogramm des Kabaretts im Herbst 1934 gegeben haben, in dem offen auf die politische Situation in Österreich angespielt wurde. Die sechs Ensemblemitglieder Hans Sklenka, Therese Giehse, Heinrich Ortmayer, Erika Mann, Igor Pahlen und Sybille Schloss spielten eine Szene in einem Heurigen-Lokal in Grinzing mit zwei Deutschen, einer Amerikanerin und drei Österreichern.
Das Stück führte zu einer Beschwerde des österreichischen Außenministeriums beim Politischen Departement in Bern. Erika Mann versuchte daraufhin die Wogen zu glätten und die „Mißhelligkeiten“ in einem ausführlichen Schreiben an den österreichischen Gesandten in Bern vom 2. Januar 1935 aus dem Weg zu räumen.
Doch wurde die Arbeitsbewilligung für einen bereits geplanten Auftritt in Wien schließlich im letzten Augenblick verweigert. In Österreich kam es nur zu einer einzelnen Privatvorstellung für Max Reinhardt im August 1936 in Salzburg.