László Moholy-Nagy: Fotogramm ohne Titel (1943)

Fotogramm: László Moholy-Nagy, Fotogramm ohne Titel
László Moholy-Nagy, Fotogramm ohne Titel, 1943
Bauhaus-Archiv Berlin, Inv.nr. 8219

László Moholy-Nagy: Fotogramm ohne Titel (1943)

László Moholy-Nagy arbeitete seit den 1920er-Jahren an Fotogrammen. In seinem Buch vision in motion (1946) beschreibt der Künstler die Technik folgendermaßen: „Wenn man Fotopapier oder Film dem Licht aussetzt, werden verschieden intensive Lichtwirkungen in Schwarz-Weiß-Grau-Abstufungen unmittelbar auf der lichtempfindlichen Schicht festgehalten. In der Praxis bedeutet das nichts anderes, als dass man ein Fotonegativ herstellen kann, indem man Objekte auf die beschichtete Fläche legt. Undurchsichtige Gegenstände hinterlassen dort, wo sie Kontakt mit dieser Fläche haben, unbelichtete, also weiße Stellen.

Moholy-Nagy versuchte das Licht sichtbar zu machen und mit ungegenständlichen Lichtformen einen abstrakt-räumlichen Eindruck zu erzeugen. Über 400 Fotogramme schuf er zwischen 1922 und 1943. In Chicago entstanden etwa 100 Fotogramme. Das hier gezeigte Fotogramm stammt aus der letzten Phase des Künstlers. László Moholy-Nagy hatte 1939 die School of Design in Chicago eröffnet. Fester Bestandteil der Ausbildung dort waren die Kurse im „Lichtlabor“, in denen die Studenten abstrakte Kompositionen von Licht und Schatten in Form von Fotogrammen gestalteten.

Zwischen November 1941 und November 1942 veranstaltete die School of Design, deren Leiter László Moholy-Nagy war, eine Ausstellung zur Herstellung von Fotogrammen, How to Make a Photogram, die zunächst am Museum of Modern Art in New York, dann in verschiedenen Schulen und Universitäten der USA präsentiert wurde.

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