Fotografie von Thomas Mann und Emil Oprecht (1938)

Fotografie: Thomas Mann und Emil Oprecht
Thomas Mann beim Besuch seines Schweizer Verlegers Emil Oprecht, Zürich, 13. September 1938
© Keystone / Thomas-Mann-Archiv Zürich

Fotografie von Thomas Mann und Emil Oprecht (1938)

Er war mein Freund, war mir gerecht und treu, und hier will ich sagen, daß ich die Freundschaft dieses schweizerischen Europäers als Zierde meines Lebens empfunden habe.

Thomas Mann, Trauerrede für Emil Oprecht, 12. Oktober 1952


Mit dem Züricher Verleger Emil Oprecht verband der Schriftsteller Thomas Mann ab 1937 eine enge Freundschaft. Im selben Jahr veröffentlichte Oprecht Manns berühmten Briefwechsel mit der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn in einer Buchhandelsausgabe. Die ersten 10.000 Exemplare waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Ein Jahr später erschien unter Manns Herausgeberschaft die Zeitschrift Maß und Wert bei Oprecht, die bis 1940 bestand.

Seinen Verlag baute der studierte Volkswirt und Buchhändler zwischen 1933 und 1945 zur führenden publizistischen Plattform für Exilliteratur in der Schweiz aus. In unmittelbarer Nachbarschaft des deutschen Generalkonsulats gelegen, avancierte der Verlagssitz in der Rämistraße 5 zu einem wichtigen Treffpunkt vertriebener Künstler und Intellektueller. Trotz massiver Einschüchterungsversuche seitens der Nationalsozialisten, die sein gesamtes Programm 1938 auf den Index setzten, führte Emil Oprecht seine Arbeit kontinuierlich fort. Während des Zweiten Weltkriegs betätigte er sich mit seiner Ehefrau Emmie Oprecht als Fluchthelfer, wofür sich Winston Churchill und Franklin D. Roosevelt schriftlich bei ihm bedankten.

1952 begrüßte er – bereits schwer krebskrank – den aus den USA zurückgekehrten Thomas Mann am Flughafen in Zürich.

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