Decision. A Review of Free Culture (1941-1942)

Umschlagvorderseite: Decision, Heft 1
Umschlagvorderseite der ersten Ausgabe von Klaus Manns Zeitschrift Decision. A Review of Free Culture, Januar 1941
mit freundlicher Genehmigung von Frido Mann, © Rowohlt Verlag GmbH

Decision. A Review of Free Culture (1941-1942)

Sie [die Zeitschrift „Decision“] bedeutete mir ja soviel, als Zeugnis, als Waffe, als Verheißung. Ich wollte sie zu einem Forum internationaler Literatur werden lassen. Zum Sprachrohr einer künftigen Weltzivilisation.

Klaus Mann, The Last Decision, 1941 (redaktionelle Übersetzung des englischen Originals)


Nach seiner Emigration in die USA beabsichtigte Klaus Mann ab Ende 1939, eine neue Zeitschrift nach dem Vorbild seiner zwischenzeitlich eingestellten Sammlung herauszugeben. Als Ergebnis einer mehr als einjährigen Planungsphase lag im Januar 1941 schließlich das erste Heft von Decision vor, dem Untertitel nach ein Review of Free Culture, für das ein stattliches Ensemble renommierter Autoren gewonnen werden konnte. Unter anderem zierten die Namen von Emigranten wie Franz Werfel, Stefan Zweig sowie Heinrich Mann und Thomas Mann die – größtenteils englischsprachigen – Texte, darüber hinaus aber schrieben auch W. Somerset Maugham, Aldous Huxley oder Jean-Paul Sartre für das Magazin. „Diese Zeitschrift soll kein Sprachrohr für europäische Flüchtlinge sein“, hieß es folgerichtig im Editorial zur ersten Ausgabe; „sie soll wirksam werden als ein Instrument, um die Beziehungen zwischen amerikanischer und europäischer Geisteswelt zu intensivieren.“ Erklärtes Ziel sei es dabei, mitzuwirken „auf dem Weg zu einem neuen Humanismus und zur Weltdemokratie“.

Leider war auch Klaus Manns zweitem Periodikum kein Erfolg beschieden. Da die rund 2.000 Abonnenten von Decision für einen wirtschaftlichen Vertrieb nicht ausreichten, war das Doppelheft von Januar/Februar 1942 bereits die letzte Ausgabe. „Ich bin furchtbar traurig“, schrieb Klaus Mann diesbezüglich im Januar 1942 an seine Mutter. „Nicht nur, oder nicht einmal vor allem, wegen des Verlusts der Zeitschrift selber oder wegen all der vergeblichen Müh und Plag, sondern weil das ganze Schlammassel mir so recht vor Augen rückt, wie wenig man unsereinen in dieser fragwürdigen Welt will, braucht und würdigt“. Sein Vater Thomas indes bezeichnete Decision 1950 anerkennend als „wohl wirklich die beste, farbigste literarische Revue, die Amerika je gesehen hat“.

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