Klaus Manns Korrespondentenausweis im Spanischen Bürgerkrieg (1938)
Klaus Manns Korrespondentenausweis im Spanischen Bürgerkrieg (1938)
Im Sommer 1938 reiste Klaus Mann gemeinsam mit seiner Schwester Erika nach Spanien. Der Bürgerkrieg schien für die Republikanische Armee zu diesem Zeitpunkt bereits nahezu verloren. Im April 1938 waren die Faschisten zum Mittelmeer durchgebrochen und hatten das republikanische Territorium geteilt. Beflügelt von einer vorübergehenden Aufhebung des französischen Waffenembargos standen die Republikaner, als die Geschwister Mann dort am 23. Juni eintrafen, in den Vorbereitungen der Ebro-Offensive, der letzten großen Gegenoffensive.
Klaus Mann unternahm seine Reise als Korrespondent der Pariser Tageszeitung. Vom 2. Juli bis 11. August veröffentlichte er dort unter dem Begleittitel Aus dem Spanischen Tagebuch eine Artikelserie. Erika Mann schrieb für die Neue Volkszeitung, New York. Darüber hinaus lieferten sie Beiträge für Schweizer Tageszeitungen.
Klaus Mann interviewte den spanischen Außenminister Alvarez del Vayo, berichtete über seine Eindrücke in Barcelona, Valencia und Madrid und schrieb über seine Erlebnisse und Begegnungen an der Ebro-Front, in einer Militärschule und einem Kinderheim. Die Reise war nicht nur von nachhaltigen und tiefen Eindrücken, sondern auch von Bombennächten und Gefahrenmomenten gekennzeichnet, die – wie sein Tagebuch verrät – Klaus Mann weit mehr zusetzten als seiner Schwester Erika. Die Geschwister verließen Spanien nach einem dreiwöchigen Aufenthalt am 14. Juli 1938.