Erika und Klaus Mann: Escape to Life / Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil (1939/1991)

Umschlagvorderseite: Escape to Life
Umschlagvorderseite der US-amerikanischen Originalausgabe von Escape to Life, erschienen 1939
Sammlung Rüdiger Harms, mit freundlicher Genehmigung von Frido Mann, © Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg

Erika und Klaus Mann: Escape to Life / Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil (1939/1991)

Das Buch wird, in einer möglichst dramatischen, abwechslungsreichen Form, von den Schicksalen vieler – teils berühmter, teils unbekannter – Exilierter berichten. Es soll, ausser unserem Text, auch Dokumente von den „Helden“ des Buches selber enthalten; mit „Dokumenten“ meine ich: Tagebuch-Notizen, oder Briefe an uns, oder kurze Autobiographien.

Klaus Mann, Brief an Heinrich Mann, 26. März 1938


Nachdem Klaus Mann mit seiner um ein Jahr älteren Schwester Erika bereits Ende der 1920er Jahre ein Buch über eine gemeinsame Weltreise veröffentlicht hatte, ermöglichte der amerikanische Verlag Houghton Mifflin den beiden eng verbundenen Geschwistern ab 1938 eine neue publizistische Zusammenarbeit. Dank der Zusicherung, mit nahezu allen genannten Personen „persönlich bekannt“ zu sein, erhielten sie den Auftrag zu einer einführenden Monografie über die bedeutendsten Vertreter der deutschsprachigen Emigration. Innerhalb weniger Monate entstand ein mehr als 400 Seiten starkes, in die beiden Kapitel „Schauplatz Europa“ und „Exil in Amerika“ unterteiltes Who’s who, das textliche und fotografische Porträts von Künstlern wie Lion Feuchtwanger, Franz Werfel, Fritz Kortner und Elisabeth Bergner beinhaltete. Die Intention ihres Buches formulierten Erika und Klaus Mann im Vorwort: „Was wir versucht haben, ist: einen Querschnitt durch die Vielschichtigkeit der deutschen Emigration, ein möglichst lebendiges Bild von der Vielfalt ihrer Gesichter und geistigen Kräfte zu geben. Wir wollten zeigen und anschaulich machen: es sind nicht einzelne Personen, die aus irgendwelchen Gründen vertrieben wurden. Opfer des Nazi-Fanatismus ist vielmehr eine komplexe Kultur – die wahre deutsche Kultur, die immer ein schöpferischer Teil der europäischen Kultur und der Welt-Kultur war.“

Für die im Frühjahr 1939 publizierte Erstausgabe von Escape to Life wurden die Texte der Geschwister Mann von der bekannten schottischen Publizistin Mary Hottinger-Mackie ins Englische übertragen. Der Band wurde einer der wenigen finanziellen Erfolge der beiden Kinder Thomas Manns. Die deutsche Ausgabe erschien erstmals 1991 mit dem nachträglich ergänzten Untertitel Deutsche Kultur im Exil in der Münchener Ausgabe der Edition Spangenberg.

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