Jean Leppien: Schutzumschlag zu Mit uns die Sintflut von Georg Friedrich Alexan (1935)

Schutzumschlag: Jean Leppien, Mit uns die Sintflut (Alexan)
Mit uns die Sintflut, Schutzumschlaggestaltung von Jean Leppien, 1935
Stiftung Bauhaus Dessau I 46479, © VG Bild-Kunst Bonn 2015

Jean Leppien: Schutzumschlag zu Mit uns die Sintflut von Georg Friedrich Alexan (1935)

Nachdem der Maler Jean Leppien 1933 von Deutschland nach Frankreich geflohen war, malte er nur wenig. Mit Arbeiten wie der Erstellung von Fotomontagen, Gestaltung von Plakaten, Dekoration von Schaufenstern und den unterschiedlichsten Gelegenheitsarbeiten versuchte er den Lebensunterhalt für sich und seine Lebensgefährtin, die ehemalige Bauhausschülerin Suzanne Ney, zu bestreiten. Ab 1934 gestaltete Leppien unter dem Pseudonym lépine Buchumschläge für Emigrantenverlage. Dazu zählen Schutzumschläge für die Edition Météore: Mit uns die Sintflut von Georg Friedrich Alexan und Wolfgang Hallgartens Vorkriegsimperialismus. Für den Europäischen Merkur entwarf Leppien den Schutzumschlag für Ernst Glaesers Der letzte Zivilist (1935). Er arbeitete für Willy Münzenberg, der in Berlin den Neuen Deutschen Verlag geleitet hatte. Leppien kannte ihn noch aus seiner Zeit in Berlin. Münzenberg hatte in Paris den Surrealisten-Verlag Carrefour aufgekauft und veröffentlichte darüber das Braunbuch, Hitlers Wehrmacht marschbereit, Hitlers Kriegsflotte startbereit, Hitlers Luftwaffe kampfbereit. Jean Leppien entwarf drei Buchumschläge für Carrefour, z. B. für Egon Erwin Kischs Reportage Eintritt verboten.

In Mit uns die Sintflut thematisiert Alexan die Bedingungen in Deutschland in den ersten Monaten der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Diese Phase, zwanzig Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, bezeichnet der Autor als neue Sintflut. Als Überlebender des Ersten Weltkrieges ist sein Anliegen „eine Fibel, die nicht klagen, die anklagen will“. Das Buch zählte zu den in Deutschland verbotenen und verbrannten Büchern.

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