Lotte Lenya: Tondokument über die Flucht Kurt Weills aus Deutschland (ca. 1978)

Fotografie: Brecht, Lenya und Weill
Bertolt Brecht, Lotte Lenya und Kurt Weill 1929
Fotografie: Bundesarchiv, Bild 183-S0803-334, Fotograf: keine Angabe; Audio: Mit freundlicher Genehmigung der Kurt Weill Foundation for Music, New York

Lotte Lenya: Tondokument über die Flucht Kurt Weills aus Deutschland (ca. 1978)

Die Schauspielerin und Sängerin Lotte Lenya berichtet in diesem Tondokument über ein Detail, das wahrscheinlich den Komponisten Kurt Weill sehr früh warnte und dazu beitrug, dass er bereits im März 1933 Deutschland verließ. Weill gehörte zum Freundeskreis um den Berliner Verleger Ernst Rowohlt. Dieser hatte ihn angeblich gewarnt, dass er, Weill, auf der so genannten „schwarzen Liste“ der Nationalsozialisten stehe. Eine weitere Warnung ging von dem Historiker Walter Steinthal aus, der mit dem bereits inhaftierten Schriftsteller Hans Fallada in Kontakt stand. Der Komponist verließ daraufhin zunächst Berlin in Richtung München, wo er gemeinsam mit Lotte Lenya den Ausgang der Reichstagswahlen am 5. März 1933 abwartete. Danach kehrte er für nur kurze Zeit nach Berlin zurück, um seinen Wohnsitz aufzulösen. Am 21. März 1933 floh Weill aus Berlin, Freunde brachten ihn im Auto an die französische Grenze. Am selben Tag konstituierte sich der neu gewählte Reichstag. Zwei Tage später erreichte Kurt Weill die französische Hauptstadt.

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