Else Lasker-Schüler: Zeichnung Die verscheuchte Dichterin (vermutlich zwischen 1935-1942)

Zeichnung: Else Lasker-Schüler, Die verscheuchte Dichterin (ca. 1935-1942)
Else Lasker-Schüler, Kreidezeichnung Die verscheuchte Dichterin, ca. 1935-1942
National Library of Israel, Archives department, Else Lasker-Schüler Archive ARC. Ms. Var. 501/3/56

Else Lasker-Schüler: Zeichnung Die verscheuchte Dichterin (vermutlich zwischen 1935-1942)

Wüßt ich einen Strom wie mein Leben so tief – flösse ich mit seinen Wassern.

Zeichnung Else Lasker Schülers, ca. 1935-1942. Ursprünglich Teil des Gedichts "Müde", erschienen im Gedichtband Styx von 1902


Die Zeichnung – eine der letzten von der Hand der Künstlerin – kann beinahe als ein Eigenresumee des Lebens von Else-Lasker-Schüler im Exil angesehen werden. Der wohl fiktive Vermerk über die angebliche Entstehung 1933, das Eigenzitat aus dem  Gedicht "Müde", weiter über das Motiv selbst – ganz offensichtich die Dichterin darstellend, die sich Halt und Tröstung bei einem orientalisch gekleideten Mann sucht, bis hin zu der späteren Datierung 1942 erzählen die Geschichte und den Hintergrund der Entstehung dieser Kreidezeichnung.

Stilistisch wird die Zeichnung in die Mitte der 1930er Jahre eingeordnet, doch ist nicht auszuschließen, dass die Künstlerin daran auch noch im palästinischen Exil weiterarbeitete. Sowohl in der Schweiz, wie dann später auch in Jerusalem war die persönliche Situation Lasker-Schülers zuweilen prekär. Dies, zusammen mit den allgemeinen Umständen des kriegerischen Weltgeschehens und ihrem Exil dürften die Motive für das Entstehen der Arbeit geliefert haben.

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