Else Lasker-Schüler: Mein blaues Klavier, Erstausgabe (1943)
Else Lasker-Schüler: Mein blaues Klavier, Erstausgabe (1943)
Ich habe zu Hause ein blaues Klavier
Und kenne doch keine Note.
Es steht im Dunkel der Kellertür,
Seitdem die Welt verrohte.
Auszug aus dem Gedicht Mein blaues Klavier (1937) von Else Lasker-Schüler
Eineinhalb Jahre vor dem Tod Else Lasker-Schüler erschien 1943 ihre letzte Buchveröffentlichung Mein blaues Klavier in einer Auflage von 330 Stück. Ein Gedichtband, in dem die Dichterin eindringliche Worte für ihr Leben im Exil und ihre Trauer um das Verlorene fand. Den Band widmete sie ihren „unvergesslichen Freunden und Freundinnen in den Städten Deutschlands – und denen, die wie [sie] vertrieben und nun zerstreut in der Welt“ waren.
Enthalten sind 32 Gedichte, die fast alle in den 1930er/40er Jahren entstanden sind; darunter Die Verscheuchte, Jerusalem und Gebet sowie ein Nachwort in Prosa, betitelt mit An mich. Das Gedicht, das am Anfang der Sammlung steht – An meine Freunde – stammt hingegen vom Anfang der 1920er Jahre und ist somit kein Exilgedicht. Ursprünglich bildete es den Schluss der Erzählung Das heilige Abendmahl.