Fritz Lang und Bertolt Brecht: Hangmen Also Die (1943)
Ich war ein hundertprozentiger Brecht-Anhaenger.
Fritz Lang, Brief an Lotte Eisner, 3. Oktober 1968
Der Anti-Nazi-Film Hangmen Also Die (dt.: Auch Henker sterben) entstand 1943 als Gemeinschaftsprojekt von Fritz Lang und Bertolt Brecht in Hollywood. Seit 1973 Brechts Arbeitsjournal aus dieser Zeit veröffentlicht wurde, ist zusätzlich zum Film das Verhältnis der beiden Künstler in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Von Brechts Lästereien hatte Lang während der Arbeit am Drehbuch nichts bemerkt.
Ausgangspunkt war das Attentat auf den NS-Politiker Reinhard Heydrich in Prag. Mangels genauerer Informationen ist die im Film erzählte Geschichte nahezu frei erfunden. Hier verübt ein einzelner Attentäter die Tat und kann dank der Hilfe eines Mädchens untertauchen. Die Nationalsozialisten verhängen den Ausnahmezustand und nehmen Prager Bürger als Geiseln. Sie sollen erschossen werden, wenn der Täter sich nicht stellt. Die Untergrundbewegung steht auf Seiten des Attentäters und überredet ihn, sich nicht zu stellen. Stattdessen wird versucht, den Spitzel Czeka verdächtig aussehen zu lassen. Dieser wird hingerichtet, obwohl die Deutschen Zweifel an seiner Schuld haben. Die Geschichte, so verspricht der Schlusstitel, ist noch nicht vorbei.
Da Brecht kein englisches Script verfassen konnte, wurde ihm der Drehbuchautor John Wexley an die Seite gestellt, der am Ende den alleinigen Credit für sich beanspruchte. Für Fritz Lang war der Film ein Erfolg. Er wurde in den Kategorien Beste Filmmusik (Hanns Eisler) und Bester Ton (Jack Whitney) sogar für den Oscar nominiert.