Hermann Landshoff: Max Ernst im Stadthaus von Peggy Guggenheim, New York (1942)
Hermann Landshoff: Max Ernst im Stadthaus von Peggy Guggenheim, New York (1942)
Landshoffs Stil als Zeichner war schnörkellos, prägnant und humorvoll. Mit der ihm gegebenen Virtuosität erkannte er das Wesentliche und Charakteristische einer Person und es gelang ihm, sie mit wenigen Strichen treffend zu erfassen. Diese Fähigkeit zur Überzeichnung und die schnelle Auffassungsgabe für das Individuelle sollten ihm später als Photograph bei Portraitsitzungen zugutekommen.
Ulrich Pohlmann, „I owe everything to Landshoff“ (Richard Avedon) – Leben und Werk von Hermann Landshoff, 2013
Obwohl der Fotograf Hermann Landshoff sein Geld schon in seiner ersten Exilstation Paris als auch später in New York hauptsächlich mit Aufnahmen für große Modezeitschriften verdiente, porträtierte er seit seiner Emigration nach New York 1941 außerdem viele wichtige Persönlichkeiten der Kunstszene, darunter zahlreiche Künstler im Exil. Die Künstlerporträts, die Landshoff in jenen Jahren schuf, richten den Blick auf das Schicksal europäischer Emigranten. In den Folgejahren schuf er darüber hinaus auch eine Reihe von Fotografenporträts, für die er die wichtigsten Vertreter des Genres vor seine Kamera brachte.
Max Ernst war als deutscher Maler und Emigrant und damaliger Ehemann der New Yorker Kunstmäzenin, Sammlerin und Galeristin Peggy Guggenheim einer dieser Akteure der New Yorker Kunstszene und gehört zum Kreis der Surrealisten. Wie weitere Aufnahmen von Landshoff veranschaulichen, war das Haus von Peggy Guggenheim zu einem wichtigen Treffpunkt der Surrealisten geworden, die in Guggenheims Galerie-Museum Art of This Century in New York darüber hinaus eine Bühne zur Präsentation ihrer Arbeiten fanden.