Interview mit dem Exilforscher Claus-Dieter Krohn (2016)
Interview mit dem Exilforscher Claus-Dieter Krohn (2016)
Für unsere Zwecke ist ganz wesentlich, dass die Exilforschung bezogen ist auf die Vertreibung aus Deutschland durch die Nationalsozialisten nach 1933, insofern, als dass diese Vertreibung von besonderer Schärfe, Eindeutigkeit war, also die Rechtlos-Erklärung, die Ausgrenzung physischer Natur aus der Gesellschaft. Das unterscheidet dieses Exil wohl von allen anderen Exilen im 20. Jahrhundert, das auch als das Jahrhundert der Flüchtlinge bezeichnet wird.
Claus-Dieter Krohn, September 2016
Als Autor und Herausgeber zahlreicher Studien zum Exil hat der Historiker Claus-Dieter Krohn entscheidend zur Erforschung der Exilgeschichte beigetragen. Bis 2007 lehrte er Kultur- und Sozialgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg. In dem Interview, das das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek im September 2016 mit ihm führte, skizziert Claus-Dieter Krohn die verschiedenen Phasen der Exilforschung in Deutschland: von der Grundlagenforschung bis hin zur heutigen Auseinandersetzung mit kulturtheoretischen Konzepten von Akkulturation und kultureller Hybridität.
Weiterführende Literatur:
Krohn, Claus-Dieter, u.a. (Hg.): Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933-1945. 2. Auflage, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2008
Krohn, Claus-Dieter: Wissenschaft im Exil. Deutsche Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler in den USA und die New School for Social Research. Frankfurt/New York: Campus 1987
Krohn, Claus-Dieter, u.a. (Hg.): Zwischen den Stühlen? Remigranten und Remigration in der deutschen Medienöffentlichkeit der Nachkriegszeit. Hamburg: Christians 2002