Presseausweis des Argentinischen Tageblatts für Paul Walter Jacob (1939)

Presseausweis: Argentinisches Tageblatt
Presseausweis des Argentinischen Tageblatts für Paul Walter Jacob, Buenos Aires, 15. April 1939 (Innenseite)
Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, P. Walter Jacob Archiv, PWJ_II_d)208

Presseausweis des Argentinischen Tageblatts für Paul Walter Jacob (1939)

Nationalsozialistische Geschichtsklitterung, Entstellung kunstgeschichtlicher Tatsachen aufzuklären und zu brandmarken, ist ebenso wichtig wie die heimatlos gewordene deutsche Kunst der Gegenwart zu stützen, zu fördern.

Paul Walter Jacob in einem Beitrag für das Argentinische Tageblatt, 18. Juni 1939


Bald nach seiner Ankunft in Argentinien Anfang 1939 begann der Regisseur, Schauspieler, Musikschriftsteller und Dirigent Paul Walter Jacob für das Argentinische Tageblatt zu schreiben, eine bereits seit 1889 existierende Tageszeitung der Emigrant*innen und demokratisch gesinnten Auslandsdeutschen in Argentinien.

Paul Walter Jacobs Presseausweis weist ihn als „cronista teatral“, als Theaterberichterstatter aus, er war jedoch weit mehr als das. Jacob schrieb über Musik, Literatur, Theater, bildende Kunst und Politik. „Das klassische Erbe zu retten und zu überliefern, das Moderne zu fördern, der nationalsozialistischen Unkultur und ihren Lügen entgegenzuwirken – mit diesen Worten kann man Paul Walter Jacobs publizistisches Schaffen im Exil umreißen.“ (Arnold Spitta, Jacobs publizistisches Wirken im Exil, 1985) In zahlreichen Aufsätzen etwa versuchte Jacob, den Leser*innen die Entwicklungen der musikalischen Moderne nahezubringen, die vor allem jüngere deutschsprachige Emigrierte nicht mehr aus eigener Erfahrung kannten. Jacob schrieb zudem bewusst nicht nur über Deutschland oder Österreich, sondern nahm einen europäischen Horizont in den Blick – auch dies in der Absicht, gegen den Nationalismus und Rassenhass der Nationalsozialisten ein Zeichen zu setzen. Seine eigene Exilerfahrung in unterschiedlichen Ländern Europas kam ihm dabei zugute.

Aus der Zeit seines Exils in Argentinien zwischen 1939 und 1949 sind 265 Beiträge von Paul Walter Jacob für das Argentinische Tageblatt überliefert.

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