Eric Isenburger: Porträt Eva Marcu (1937)
Eric Isenburger: Porträt Eva Marcu (1937)
Ich weiss wie sehr Isenburger Texturen, Oberflächen und die vielen Möglichkeiten der Pigmente faszinieren und kann nicht umhin die Erfindungskraft zu bestaunen, die ihn zu seiner sehr persönlichen Technik geführt hat.
Kunsthistoriker John Rewald über das Werk Eric Isenburgers, 1961
In den ersten Jahren des Exils konnte das Ehepaar Isenburger auf eine Erbschaft zurückgreifen und finanziell unbesorgt leben. Dies war besonders hilfreich, da der Maler Eric Isenburger zunächst in eine Schaffenskrise geriet. Während dieser Zeit präsentierte er in Ausstellungen ältere, noch in Deutschland entstandene Arbeiten. Er stellte unter anderem in den Salons d’Automne und de Printemps in Paris aus. Seine erste Exil-Einzelausstellung fand 1934/35 in der Galerie Moderne in Stockholm statt.
Ab 1937 lebten Jula und Eric Isenburger in Nizza, das in den 1930er-Jahren preisgünstige Domizile bot. Zu den dortigen Exilanten gehörten auch Eva und Valeriu Marcu, in deren Haus sie immer wieder Zuflucht fanden. Valeriu Marcu half ihnen zudem bei der Flucht aus Frankreich.
In Südfrankreich überwand Eric Isenburger seine Schaffenskrise und entwickelte – fasziniert von der Landschaft und dem einzigartigen Licht – für sich ein neues Farb- und Stilkonzept. Er sah sich nun in der Bildtradition der Neo-Impressionisten und war beeinflusst von Henri Matisse und Pierre Bonnard, die ebenfalls in Nizza lebten.Das Ölbild Porträt Eva Marcu steht beispielhaft für diese Entwicklung, die sich durcheine aufgehellte Farbpalette und neue Sachlichkeit auszeichnet. Auch ist bereits der Schritt, hin zur Erweiterung des Raums zu erkennen. Während der Hintergrund hier jedoch noch kulissenhaft anmutet, entwickelte Isenburger dies in den kommenden Jahren weiter, um Person und Interieur in Bezug zueinander zu stellen.