Remigration von Werner Richard Heymann
Remigration von Werner Richard Heymann
Es ist ein unbeschreibliches Wunder, wie populär ich immer noch bin. Wenn ich meinen Namen sagte, fragten die Leute: Sind Sie der Heymann? Dass meine Melodien sich 18 Jahre wie Volkslieder gehalten haben, obwohl sie 12 Jahre lang mehr oder weniger verboten waren, ist unbegreiflich.
Werner Richard Heymann in einem Brief an Freunde in den USA, 18. Mai 1951
Anfang Mai 1951 meldete die Deutsche Presseagentur über ihren Nachrichtendienst, dass Werner Richard Heymann in München angekommen sei und demnächst für den (ebenfalls remigrierten) Schauspieler, Regisseur und Filmproduzenten Richard Eichberg arbeiten würde. Über Tage wurde um den Komponisten, der nach 18 Jahren Abwesenheit wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, ein regelrechter Presserummel veranstaltet. Mit einem solchen Empfang hatte der 65-Jährige nicht gerechnet: „Die ganze Woche über bin ich überhaupt nicht zum Verschnaufen gekommen. Dutzende von Interviews, Dutzende von Fotografen, zwei Stunden beim Münchner Rundfunk, wo sie eine Heymann-Stunde vorbereitet haben. Sie machten ein fast halbstündiges Interview mit mir, unterbrochen von einem wirklich wunderbaren, extra produzierten Arrangement meiner sämtlichen Schlager.“ (zitiert nach Hubert Ortkemper (Hg.), „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“, 2011)
Obwohl das Eichberg-Projekt „Betragen ungenügend“, das ihn in die alte Heimat zurück gelockt hatte, letztlich nicht zustanden kam, hatte es höchst erfreuliche Auswirkungen für Heymann. Er lernte die für den Film vorgesehene Hauptdarstellerin Elisabeth Millberg kennen und heiratete sie in vierter Ehe.
Weiterführende Literatur:
Ortkemper, Hubert (Hg.): Werner Richard Heymann „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“. Der erfolgreichste Komponist der UFA-Zeit erinnert sich. Mainz: Schott 2011