Presseausweis der Baseler National-Zeitung für Iwan Heilbut

Dokument: Presseausweis für Iwan Heilbut
Carte de légitimation: Presseausweis der National-Zeitung für den Schriftsteller Iwan Heilbut, Basel, 15. Oktober 1940, Vorderseite
Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Nachlass Iwan Heilbut, EB 96/182

Presseausweis der Baseler National-Zeitung für Iwan Heilbut

Im Pariser Exil arbeitete der Schriftsteller Iwan Heilbut als Kulturkorrespondent für die schweizerische National-Zeitung in Basel. Dadurch konnte er seinen Lebensunterhalt bestreiten und kam mit französischen Künstlerkreisen in Kontakt, die weit über Emigrantenzirkel hinausreichten. Nach Kriegsbeginn bekam seine Mitarbeit für die große Tageszeitung eines neutralen Staates ein besonderes Gewicht: Heilbut hoffte, dadurch der Internierung als „feindlicher Ausländer“ zu entgehen. Doch obwohl ihm die National-Zeitung seine Mitarbeit bestätigte, gelang dies nicht.

Als für Heilbut nach seiner Entlassung aus der Internierung im Sommer 1940 die Weiterflucht aus Frankreich unausweichlich wurde, schickte ihm die National-Zeitung weitere Dokumente, unter anderem einen Presseausweis, in zwei Ausführungen: Eine erste Version, ausgestellt am 1. September 1940, war für Heilbut wertlos, weil sie kein aufgeklebtes und abgestempeltes Foto enthielt. Offiziell aussehende Ausweispapiere waren für Emigranten, in Ermangelung anderer gültiger Papiere, oft eine wichtige Hilfe auf der Flucht. Sechs Wochen später, am 15. Oktober 1940, schickte die Zeitung ein neues Exemplar, diesmal mit Bild und Stempel. Wie es Heilbut erreicht hat, ist nicht mehr festzustellen. Er war zu diesem Zeitpunkt schon aus Frankreich nach Lissabon geflohen. Offenbar war ihm aber der Presseausweis noch immer hilfreich. Den deutlichen Benutzungspuren nach zu urteilen, ist das Exemplar in Gebrauch gewesen.

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