John Heartfield: Buchumschlag Inventors’ Scrapbook (Lindsay Drummond, 1947)

Buchumschlag: John Heartfield, Inventors’ Scrapbook
Buchumschlag von John Heartfield für den Verlag Lindsay Drummond
Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung: John Heartfield, Nr. 274, © The Heartfield Community of Heirs / VG Bild-Kunst, Bonn 2013

John Heartfield: Buchumschlag Inventors’ Scrapbook (Lindsay Drummond, 1947)

Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands wurde der Grafiker John Heartfield im August 1940 aus einem englischen Internierungslager entlassen. Seitdem bemühte er sich um Arbeit. Für den Freien Deutschen Kulturbund hielt er Vorträge und gestaltete Bühnenbilder für Aufführungen. Ab 1942 fand er unter anderem Arbeit als Buchgestalter für den Verlag Lindsay Drummond in London. Im Gegensatz zu seinen früheren Werken, den politischen Fotomontagen gegen das nationalsozialistische Regime, wurde Heartfield nun ganz Gebrauchsgrafiker. Er gestaltete Sach- und Reisebücher und Literatur, in einigen ging es um das Kriegsgeschehen, in anderen um Erfinder und ihre Erfindungen wie im vorliegenden Beispiel Inventors’ Scrapbook von Egon Larsen. Insgesamt blieben diese Arbeiten Auftragsarbeiten, die seinen Lebensunterhalt im Exil sicherten. Durch diese Tätigkeit erreichte Heartfield in England einen vergleichsweise hohen Lebensstandard.

1947/48 erhielt er eine Berufung als Professor an die Kunsthochschule in Ost-Berlin. Erst nach längerem Zögern ging Heartfield 1950 in die DDR. Von der DDR-Führung wurde er jedoch künstlerisch und politisch geächtet und stand als sogenannter Westemigrant unter Spionageverdacht. Erst 1956 konnte er in die Akademie der Künste eintreten und wurde in die SED, die Nachfolgepartei der KPD, aufgenommen.

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