George Grosz: The Musterbook – Textures (1940-1958)
George Grosz: The Musterbook – Textures (1940-1958)
The ham has eyes.
George Grosz in seinem Musterbook
Auch in Amerika hatte der Maler George Grosz nie aufgehört, Collagen aus Fotos und Zeitschriften-Bildern anzufertigen. Diese Technik war vor allem nach dem Ersten Weltkrieg während seiner Berliner Zeit kennzeichnend für seine Arbeiten in der DADA-Szene, wo Grosz mit John Heartfield, Raoul Hausmann und anderen DADA-Künstlern zusammenarbeitete. Als Grosz 1932 in die USA kam, malte er hauptsächlich Aquarelle und Ölgemälde anstelle der bissigen, karikaturhaften, grotesken Zeichnungen, die ihn in Deutschland während der 1920er Jahre bekannt gemacht hatten.
Das Anfertigen von Collagen blieb für Grosz jedoch ein wichtiges Ventil, das er eher für den privaten Gebrauch weiter betrieb. Oft kaufte Grosz deutsche Presseerzeugnisse und verfremdete Bilder von Politikern und Propagandamaterial auf satirische Weise.
Wahrscheinlich in 1940er Jahren legte Grosz das Musterbook an, ein Buch voller grotesker Fotomontagen und Collagen, das sich mit dem amerikanischen Lebensstil und dem allgegenwärtigen Konsum auseinandersetzte. Diese Collagen scheinen Werbebroschüren, Versandhauskatalogen oder Magazinen entsprungen zu sein. Auf vielen Bildern sind Nahrungsmittel zu sehen, doch sie starren den Betrachter aus aufgeklebten Augen an. Idealisierte Darstellungen von Männern und Frauen werden grotesk verfremdet. Das „Musterbuch“ wirkt insgesamt wie eine Sammlung von Vorlagen, aus denen Grosz später seine endgültigen Werke zusammenstellte, die er veröffentlichte.