Walter Gropius: Entwurf für das Harvard Graduate Center (1949)

Entwurf: Walter Gropius, Harvard Graduate Center
Walter Gropius, Graduate Center Harvard University, Cambridge/Mass. – 3 Schnitte, Tusche, Blei- und Rotstift auf gelblichem Transparentpapier, um 1949
Bauhaus-Archiv Berlin, Inv.nr. 5888, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Walter Gropius: Entwurf für das Harvard Graduate Center (1949)

Eine Berufung an die Harvard Universität in Boston war der ausschlaggebende Grund für Walter Gropius, Europa zu verlassen. Der Dekan der Harvard Graduate School of Design Joseph Hudnut hatte im Sommer 1936 die bekanntesten Architekten der Moderne in Europa besucht: Walter Gropius in London, Ludwig Mies van der Rohe in Berlin und J. J. P. Oud in Rotterdam, um die Architekturabteilung seiner Hochschule neu zu besetzen. Die Wahl fiel auf Walter Gropius, der die Berufung nur unter der Voraussetzung annahm, weiter als freier Architekt arbeiten zu können. Seine Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit flossen in die Lehre ein. Er regte seine Studenten an, in einer Art Wettbewerb voneinander und miteinander zu lernen.

Unter der Leitung von Walter Gropius wurde die Harvard University zu einer der bedeutendsten Ausbildungsstätten moderner Architekten, das bis dahin vernachlässigte Fachgebiet der Regionalplanung wurde in den Lehrplan aufgenommen. Unter den Absolventen der Jahrgänge 1938 bis 1952 sind zahlreiche Namen bedeutender Architekten.

Gropius hatte seit Lehrbeginn mit seinen Studenten nach Lösungen für die baulichen Probleme und beengten räumlichen Verhältnisse in Harvard gesucht. Eine ähnliche Situation gab es am Black Mountain College, für das Walter Gropius und Marcel Breuer 1939 einen Entwurf, der nicht ausgeführt wurde, eingereicht hatten. Für Harvard konnte er mit dem vorliegenden Entwurf gemeinsam mit dem Architekten-Zusammenschluss The Architects Collaborative (TAC) 1949 endlich einen Hochschulneubau in den USA realisieren.

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