Lion Feuchtwanger: List of Exiles (1941-1958)
Lion Feuchtwanger: List of Exiles (1941-1958)
Diese Liste aus dem Nachlass des Schriftstellers Lion Feuchtwanger an der Feuchtwanger Memorial Library liefert einen Ausschnitt über in den USA und Mexiko lebenden prominenten „Exiles“: Verzeichnet sind verschiedene Schriftsteller wie Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Berthold Viertel und Alfred Döblin, die zwischen 1939 und 1941 nach Kalifornien gekommen waren. Unter „Sprecher“ werden u.a. die Schauspielerin Helene Weigel sowie die beiden Schauspieler Fritz Kortner und Alexander Granach gelistet, die in Kalifornien – ähnlich wie die Schriftsteller auch – die Nähe zur Filmindustrie suchten.
Der genaue Zweck der Liste lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Die Sortierung nach Berufen und der Hinweis auf einen technischen Beirat deutet jedoch auf eine berufliche Nutzung der Liste im Rahmen eines Filmprojekts hin. Der genannte technische Beirat besteht aus dem exilierten Filmkritiker Hans Winge, der für die Wiener Presse schrieb und während des Krieges in Hollywood Filme schnitt. Während seiner Zeit in Pacific Palisades verkaufte Feuchtwanger häufiger Filmrechte seiner Romane. Ein Großteil dieser Filmprojekte wurde jedoch nie realisiert.
1944 erwarb die Produktionsfirma MGM Filmrechte für das von Brecht und Feuchtwanger verfasste Stück Simone über eine französische Resistance-Kämpferin. Obwohl die beiden Schriftsteller 50.000 Dollar für das Stück erhielten, wurde der Film nie gedreht. Möglicherweise diente diese Liste der Vorbereitung eines weiteren Filmprojekts, das nie realisiert wurde.