Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann, Roman (1933)

Buchcover: Lion Feuchtwanger, Die Geschwister Oppenheim
Erstausgabe des Romans Die Geschwister Oppermann von Lion Feuchtwanger (1933) mit geändertem Titel Die Geschwister Oppenheim im holländischen Querido-Verlag
Deutsches Historisches Museum, Berlin

Lion Feuchtwanger: Die Geschwister Oppermann, Roman (1933)

Bereits im April 1933 begann der Schriftsteller Lion Feuchtwanger in unmittelbarer Reaktion auf die Übertragung der Regierungsgewalt an die NSDAP die Arbeit an Die Geschwister Oppermann. Zunächst wollte Feuchtwanger seine Recherche für ein Filmmanuskript verwenden. Eine britische Filmgesellschaft hatte Feuchtwanger im Auftrag des englischen Premierministers Ramsay MacDonald um die Vorlage eines antifaschistischen Drehbuchs gebeten. Feuchtwangers Drehbuch, das in nur zwei Monaten entstand, fand jedoch nie Verwendung. Die englische Regierung entschied sich zwischenzeitlich, nicht offensiv gegen Deutschland vorzugehen.

Das Material floss stattdessen in einen Roman ein, der Teil der Wartesaal-Trilogie wurde. Als dieser im Herbst 1933 im Amsterdamer Querido Verlag in den Satz ging, musste der Druck gestoppt werden. Ein gleichnamiger Verleger aus Hannover drohte mit Repressalien gegen den Bruder von Feuchtwanger, der zu dem Zeitpunkt noch in Deutschland lebte, falls Feuchtwanger bei dem Romantitel bleiben würde. Daher veröffentlichte Feuchtwanger den Roman zunächst unter den Titel Die Geschwister Oppenheim.

In fünf Erzählsträngen werden die Perspektiven von fünf Mitgliedern der großbürgerlichen, jüdischen Familie Oppermann auf das faschistische Deutschland wiedergegeben. Durch ihre Berufe gewähren sie dem Leser Einblicke in verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens. Die Schriftsteller Arnold Zweig und Klaus Mann lobten Feuchtwangers Werk und sahen aufklärerisches Potential in den Geschwister Oppermann.

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