Hanns Eisler: Das Woodbury-Liederbüchlein (1941)

Woodbury-Liederbüchlein
Die erste Seite des Woodbury-Liederbüchleins von Hanns Eisler, 1941
Akademie der Künste Berlin, Hanns-Eisler-Archiv, Nr. 770 Bl. 1 r., © Deutscher Verlag für Musik

Hanns Eisler: Das Woodbury-Liederbüchlein (1941)

Zwanzig Lieder für Mädchenchor

Den Sommer 1941 verbrachten der Komponist Hanns Eisler und seine Frau Lou in Woodbury, einem kleinen Ort im US-Bundesstaat Connecticut. Sie waren dort zu Gast bei dem ebenfalls emigrierten Publizisten Joachim Schumacher. Der Musiklehrer in Woodbury bat Eisler um ein Liederbuch für den Mädchenchor des Orts, der unter seiner Leitung stand. Eisler schrieb daraufhin gemeinsam mit seiner Frau sowie dem Ehepaar Schumacher zunächst zwanzig kurze Liedtexte in englischer Sprache, die humorvolle Gelegenheitsdichtungen sind. Anschließend vertonte er sie in verschiedener Weise: volksliedartig, hymnisch, als Scherzlieder und als Kanon. Wahrscheinlich beabsichtigte Eisler, mit diesen verschiedenen Formen Kindern und Jugendlichen die Vielfalt der Vokalmusik nahezubringen.

Die hier gezeigte Seite ist der Beginn des ersten Liedes Evening Talk / Abendgespräch; die Übersetzung aller zwanzig Lieder ins Deutsche fertigte der Publizist Wieland Herzfelde an, der sich mit seinem Bruder, dem Maler John Heartfield, seit 1939 im Exil in den USA befand. Hanns Eisler vollendete die Komposition während seines Sommeraufenthalts in Woodbury und überließ es dem Ort als Dank für die Gastfreundschaft.

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