Hanns Eisler / Ernst Busch: Das Moorsoldatenlied (1937)

Hanns Eisler/Ernst Busch: Das Moorsoldatenlied (Audio-Symbolbild)
Edition BARBArossa, Kleinmachnow 1994, © BARBArossa Musikverlag, Kleinmachnow

Hanns Eisler / Ernst Busch: Das Moorsoldatenlied (1937)

Ein Lied geht um die Welt

Das Moorsoldatenlied ist das weltweit bekannteste Lager- und Widerstandslied, welches nicht nur von den Gefangenen in Börgermoor – seinem Entstehungsort – gesunden wurde. Waren Text und Noten erst einmal aus dem Konzentrationslager im Emsland geschmuggelt, wurden sie vielfach kopiert, übersetzt und neu interpretiert. So lernte es auch der im Londoner Exil lebende Komponist Hanns Eisler im Januar 1935 kennen. Er bearbeitete die ihm mündlich zugetragene Ursprungsversion für den Schauspieler und Sänger Ernst Busch, indem er zum Beispiel rhythmische Veränderungen vornahm und das Metrum in einen Zweivierteltakt verkürzte.

In der Folge kam es zu öffentlichen Auftritten von Eisler und Busch, bei denen auch die neue Version des Moorsoldatenliedes präsentiert wurde. Eisler brachte das Lied schließlich in die USA und Busch 1935 zunächst in die UdSSR, 1937 dann nach Spanien. Durch seine Auftritte und herausgegebenen Liederbücher ging es in das Liedergut der internationalen Brigaden ein, die an der Seite der Spanischen Republik gegen Franco kämpften. Aus dieser Zeit stammt auch die hier vorgestellte Version.

Darüber hinaus fand das Lied Einzug in mindestens ein literarisches Werk des Exils. Bertolt Brecht, der sich in seinem Stück Furcht und Elend des Dritten Reiches (1935 – 1943) auch mit den deutschen Konzentrationslagern auseinandersetzte, widmete eine Szene den Moorsoldaten. Brecht und Hanns Eisler „antworteten“ 1938 aus dem Exil zudem mit dem Lied „An die Kämpfer in den Konzentrationslagern“.

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