Hanns Eisler: Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben, Manuskript (1941)

Partitur: Hanns Eisler, Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben
Hanns Eisler: Titelblatt und erste Partiturseite der Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben, 1941
Akademie der Künste, Berlin, Hanns-Eisler-Archiv, Nr. 160 Bl. 1, mit freundlicher Genehmigung von C. F. Peters Musikverlag Frankfurt/Main, Leipzig, London, New York

Hanns Eisler: Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben, Manuskript (1941)

Ich muß sagen, dieses Stück, das ich heute für mein bestes Kammermusikwerk halte und das auch jetzt ein gewisses Renommee bekommen hat: als Brotarbeit ist es geradezu hervorragend.

Hanns Eisler, Gespräche mit Hans Bunge, 1958


Die Komposition Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben ist eng verbunden mit Hanns Eislers Lebenssituation im Exil. Das Stück, das heute zu den bedeutendsten Kompositionen Eislers zählt, ist ursprünglich Filmmusik. Mit diesem Genre hatte er sich bereits vor der Emigration oft seinen Lebensunterhalt gesichert. In den USA erhielt er nun von der Rockefeller-Stiftung ab dem 1. Februar 1940 ein umfangreiches Stipendium, um auf dem Gebiet der Filmmusik experimentelle Studien zu treiben. Ziel war es, neue Wege in der Beziehung zwischen Bild und Ton zu finden. Das Projekt, das über zweieinhalb Jahre lief, war für den Komponisten Inspiration und Existenzsicherung gleichermaßen.

Der Regisseur Joseph Losey, der mit Eisler befreundet war, lieferte ihm das Bildmaterial: Filme und Filmsequenzen zur Vertonung oder zur Neuvertonung, so auch Joris Ivens’ stummen Dokumentarfilm Regen aus dem Jahr 1928. Eisler begann im September 1941 mit der Komposition und beendete sie zwei Monate später. In jenem November 1941 überfielen die deutschen Truppen die Sowjetunion. Eisler sagte später nach seiner Rückkehr im Gespräch mit Hans Bunge, dass die Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben für ihn gleichbedeutend seien mit „Vierzehn Arten, mit Anstand traurig zu sein“.

Hanns Eisler widmete das Stück seinem Lehrer Arnold Schönberg zum 70. Geburtstag. Gleich zu Beginn sind Schönbergs Initialen A-eS-C-H als Töne in die Komposition eingearbeitet.

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