Fotografie: Die Wohnung von Hilde Domin in Rom, Januar 1937

Fotografie: Hilde Domin, Wohnung in Rom
Blick auf den Schreibtisch in der Wohnung von Hilde Domin und ihrem Mann in Rom, Januar 1937
Nachlass Hilde Domin, DLA Marbach © Deutsche Schillergesellschaft

Fotografie: Die Wohnung von Hilde Domin in Rom, Januar 1937

Die meisten Wohnungen in meinem Leben waren Fluchtwohnungen, Zufluchtwohnungen, oder verwandelten sich plötzlich, aus scheinbar ganz normalen Behausungen. Das steckt einem in den Knochen ein Leben lang.

Hilde Domin: Meine Wohnungen – „Mis moradas, 1974


Heimat und Exil sind die großen Themen von Hilde Domins Lyrik. In drei verschiedenen Ländern haben sie und ihr Mann Erwin Walter Palm auf der Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung vorübergehend ein Zuhause gefunden. Über die Wohnungen, in denen sie lebte, hat sie 1974 einen Text geschrieben. Auch die erste selbst gemietete Bleibe in Rom, in der das Ehepaar Palm von 1937 bis zu ihrer Flucht aus Italien 1939 wohnte, wird hier erwähnt. Dort, im obersten Stock, soll einmal die zu ihrer Zeit weltberühmte italienische Schauspielerin Eleonora Duse gewohnt haben. Die Möbel kaufte sich das Paar auf Flohmärkten, ihre Bücher ließ es sich aus Deutschland nachschicken. Das Haus in der Via Monte Tarpeo existiert nicht mehr, es wurde nach ihrem Auszug abgerissen.

Die Gefühle beim Blick zurück auf diese Zeit sind ambivalent: „Ja, es ist wahr, wir haben dort glückliche Augenblicke gehabt. Nein, auch das ist verkehrt. Es war eine glückliche Zeit, aus der wir ununterbrochen aufgeschreckt und aufgejagt wurden. [...] Objektiv und von außen gesehen, war es eine Hundezeit. Im Politischen wie im Ökonomischen. Aber nur von außen. Nur objektiv.“

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