Fred Dolbin: Zeichnung von Bertolt Brecht und Kurt Weill (vermutlich 1935)

Zeichnung: Benedikt Fred Dolbin
Zeichnung von Fred Dolbin, Kurt Weill und Bertolt Brecht, vermutlich 1935
Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, EB autograph 286, © VG Bild-Kunst, Bonn 2015

Fred Dolbin: Zeichnung von Bertolt Brecht und Kurt Weill (vermutlich 1935)

[…] man wusste, daß er […] von Person zu Person ging, mit seinem Skizzenblock in der Hand und – oftmals in wenigen Sekunden, selten mehr als einer Minute – ein paar nervöse Striche auf Papier zeichnete […].

Will Schaber, Der Zeichner als Reporter, 1976


Bertolt Brecht und Kurt Weill arbeiteten seit Ende der 1920er Jahre zusammen. Entstanden waren aus ihrer Kooperation unter anderem die Dreigroschenoper und das Ballettstück Die sieben Todsünden.

Im Exil trafen die beiden auf den Wiener Zeichner und Journalisten Fred Dolbin. Auch er war musikbegeistert, hatte in Wien bei Arnold Schönberg Komposition studiert und lebte seit 1935 mit seiner Frau in den USA, nachdem ihm als Jude mit einem Ausschluss aus dem Berliner Verband der Pressezeichner jegliche Arbeitsgrundlage verloren gegangen war. Mit seinen ausdrucksstarken Porträtskizzen, die auch Kopfstenogramme genannt werden, hatte er sich einen Namen gemacht. Da sich sein Stil nicht mit den Konventionen der US-amerikanischen Pressezeichner vereinbaren ließ, konnte er im Exil zunächst nicht an seinen beruflichen Erfolg anknüpfen.

Eine Reihe von Porträts, darunter von Heinrich Mann, Claire Goll, Joseph Roth und Otto Klemperer, geben einen Eindruck davon, wie treffend Dolbin seine Zeitgenossen mit wenigen Strichen porträtierte.

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