Marlene Dietrich: Ausschnitt aus einem Home-Movie

Home-Movie: Marlene Dietrich
Die Schauspielerin Marlene Dietrich filmte ihr Privatleben jahrelang mit einer 16mm-Kamera
Deutsche Kinemathek – Marlene Dietrich Collection Berlin

Marlene Dietrich: Ausschnitt aus einem Home-Movie

Wir flüchteten uns nach Antibes. Hier waren die Sorgen schnell vergessen. Hier lagen wir mit den Freunden, […] in der Sonne, badeten im Meer, lachten über alles und nichts; kein Ärger, keine Migräne mehr, vollkommene Freiheit.

Marlene Dietrich über ihren Urlaub in Antibes im Sommer 1939


Sie warteten die Reaktionen des deutschen Kinopublikums gar nicht erst ab: Marlene Dietrich und der Regisseur Josef von Sternberg verließen Deutschland unmittelbar nach der Premiere ihres Films Der blaue Engel (1930) Richtung Hollywood. Dort angekommen, wurde die Schauspielerin mit ihrem ersten amerikanischen Film Morocco (1930) gleich ein Star – und führte das Leben eines Stars. Ihr Ehemann Rudi Sieber, mit dem sie trotz anderer Partnerschaften eine lebenslange Freundschaft verband, war in Deutschland geblieben. Und um ihn an ihrem Leben in den USA teilhaben zu lassen und die Entwicklung ihrer gemeinsamen Tochter Maria, damals sechs Jahre alt, zu dokumentieren, schaffte sie sich eine 16mm-Kamera an und begann, ihr Privatleben zu filmen. Etwa 180 Minuten Filmmaterial aus den Jahren 1932 bis 1943 sind im Nachlass erhalten geblieben. Zu sehen sind häusliche Szenen, Partys und Urlaube im südfranzösischen Antibes. Dorthin zog sich die Patchwork-Familie, bestehend aus Marlene, ihrer Tochter, ihrem jeweiligen Liebhaber (hier Erich Maria Remarque mit Max Kolpe), Rudi Sieber und seiner Freundin Tamara Matul, wiederholt zurück. Auch zu den Dreharbeiten von Destry Rides Again (1939) nahm sie die Kamera mit. Sie selbst ist selten zu sehen, aber ab und zu überließ sie das Filmen ihren Begleitern wie hier am Pool ihrer Villa in Hollywood.

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