Wissen Sie nicht, wo Herr Kisch ist? (Dokumentarfilm, DDR 1985, Ausschnitt)

Standbild: Wissen Sie nicht, wo Herr Kisch ist?
Wissen Sie nicht, wo Herr Kisch ist? (DDR 1985, Ausschnitt)
© DEFA-Stiftung / Evzen Plítek / Erwin Sanders

Wissen Sie nicht, wo Herr Kisch ist? (Dokumentarfilm, DDR 1985, Ausschnitt)

Über den Schriftsteller und Reporter Egon Erwin Kisch

Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts ist exotischer als unsere Umwelt, nichts ist phantasievoller als die Sachlichkeit. Und nichts Sensationelleres gibt es in der Welt, als die Zeit, in der man lebt.

Egon Erwin Kisch im Vorwort zu Der rasende Reporter (1985)


Der deutschsprachige Schriftsteller und Reporter Egon Erwin Kisch, in einer jüdischen Familie in Prag geboren, ist einerder bedeutendsten Reporter des 20. Jahrhunderts. Kisch berichtet in den 1920er-Jahren aus Asien, Nordafrika und der Sowjetunion und veröffentlicht 1925 seine Reportagen in dem Buch Der rasende Reporter, dessen Titel auch zum Synonym für ihn selbst und seine Arbeit wird. Neben seinen Berichten über die politische Aktualität schreibt er über die Arbeiterwelt, das Lumpenproletariat, die Ausbeutung der Arbeiterklasse und sieht seine Tätigkeit als ein gesellschaftliches Engagement. Nach 1933 geht er ins politische Exil und schreibt aus Paris, Australien, dem Spanischen Bürgerkrieg, Mexiko und den USA. 1946 kehrt er nach Prag zurück.

In dem filmischen Essay Wissen Sie nicht, wo Herr Kisch ist? sucht der Dokumentarfilmemacher Eduard Schreiber die Wurzeln und die Spuren des rasenden Reporters in Prag. Allgegenwärtig im Film, mal verschwommen, mal deutlich, symbolisiert der Mann mit dem Hut die Suche nach dem Reporter, der aus seiner Heimatstadt Prag in die Welt aufbricht.

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