Filmausschnitt aus Der Kongress tanzt (1931)
Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder.
Lilian Harvey in Der Kongress tanzt (D 1931)
Während des Wiener Kongresses, auf dem die europäischen Regenten 1814 über die Neuordnung des Kontinents verhandeln, hat nicht nur Fürst von Metternich (Conrad Veidt) eine eigene Agenda; auch Handschuhmacherin Christel (Lilian Harvey) verfolgt eine zielstrebige Werbestrategie für ihre Handschuhe. Aber dann verliebt sie sich in den russischen Zaren Alexander (Willy Fritsch), der sie mit seiner Kutsche abholen und in eine eigene Villa bringen lässt. Doch der Traum ist von kurzer Dauer: Als die Nachricht von Napoleons Rückkehr eintrifft, müssen die Herrscher wieder an die Regierungsgeschäfte denken. Der Kongress ist vorbei, und Christel bleibt ohne den Zaren in Wien zurück
Wein, Musik und Walzer geben Takt und Rhythmus der musikalischen Komödie vor und machten Der Kongress tanzt zu einem der größten Erfolge des frühen deutschen Tonfilms. Lilian Harveys Lied Das gibt’s nur einmal beschwört den wunderbaren Moment größten Glücks, das für viele der Mitwirkenden kurz darauf zu Ende sein sollte: Sie wurden 1933 ins Exil gezwungen – weil sie Juden waren und von Berufsverbot und Verfolgung bedroht waren wie Produzent Erich Pommer, Regisseur Erik Charell, der Musiker Werner Richard Heymann und Drehbuchautor Robert Liebmann. Oder sie verließen das Land, weil sie den Nationalsozialisten ablehnend gegenüber standen wie Conrad Veidt und später Lilian Harvey.
Das Lied Das gibt’s nur einmal entwickelte sich zu Beginn der 1930er Jahre zum beliebten Schlager und ist noch heute bekannt. Dennoch durfte ab 1937 der Film Der Kongreß tanzt in Deutschland nicht mehr gezeigt werden: zu viele jüdische Namen standen im Vorspann.