Der hier gezeigte Makulaturdruck von Herbert Bayer ist ein Fragment eines Druckes, den Bayer 1942 für eine Broschüre der General Electric Company anfertigte. In der Broschüre sollte mit einer Kombination aus grafischen und fotografischen Darstellungen über die Funktion, Wirkung und künftige Anwendung der Elektronik informiert werden. Das linke Drittel, das Röntgenaufnahmen einer Hand, eines Schädels und einer Wirbelsäule sowie die Darstellung einer Mikroskopie zeigt, fehlt hier. Die Makulaturdrucke, die durch Überdrucken beim Offsetverfahren entstanden bzw. unter Verwendung von Fehldrucken oder Papieren, die beim Einrichten der Druckmaschine benutzt wurden, waren zwar Nebenprodukte der Informationsbroschüre, doch künstlerisch interessant.

Diesen Druck verschickte Herbert Bayer als Weihnachtsgrußkarte an Joella Haweis Levy. Bayer hatte Haweis Levy kurz nach seiner Ankunft in New York kennengelernt. Sie war damals mit dem Kunsthändler Julien Levy verheiratet und konnte Herbert Bayer wichtige Kontakte vermitteln. Sie ließ sich 1942 von ihrem ersten Ehemann scheiden und heiratete am 2. Dezember 1944 Herbert Bayer, nachdem er am 27. Juli 1944 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte und einen Monat später von seiner Frau Irene geschieden worden war.

Ursprünglich hatte Bayer das Blatt jedoch für eine andere Frau entworfen: Pia steht für Ise Gropius, die Frau von Walter Gropius – genannt Pius.