Theo Balden: Wasserträgerin (1943)

Zeichnung: Theo Balden, Wasserträgerin
Theo Balden, Wasserträgerin, farbige Kreide auf Papier, 1943
Stiftung Bauhaus Dessau, I 975 G, Fotografie: Uwe Jacobshagen © VG Bild-Kunst Bonn 2015

Theo Balden: Wasserträgerin (1943)

Theo Baldens setzte sich während seiner Zeit im britischen Exil kritisch mit dem Zweiten Weltkrieg auseinander. Er thematisierte Verzweiflung, Not und Elend der Zivilbevölkerung.
Balden engagierte sich, um politische Aufklärung bemüht, als Gründungsmitglied im Freien Deutschen Kulturbund und als Initiator des International Club. Er beteiligte sich an Ausstellungen des Freien Deutschen Kulturbundes in Großbritannien und zählte neben Oskar Kokoschka, René Graetz und Paul Hamann zu den aktivsten Mitgliedern der Sektion Bildende Künstler.

Das Thema der Wassertragenden beschäftigte ihn in den Jahren 1943 bis 1945. Theo Balden hatte 1941 die Bombenangriffe auf London, die in der Umgebung der King’s Cross Station in der Nähe seiner Londoner Wohnung ganze Straßenzüge zerstörten, miterlebt. Die Darstellung aus dem Jahr 1943 zeigt eine verzweifelte Frau, die es nicht schafft, das Feuer zu löschen. Die Wassereimer sind leer. Dieses Thema greift er 1944 wieder auf. Doch hier wirkt die Wassertragende ruhig und tapfer, mit festem Griff hält sie die Eimer. Das letztere Motiv verarbeitete Theo Balden 1945 als Holzrelief, das allerdings verschollen und nur durch Fotografien überliefert ist.

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