Theo Balden: o.T., Kohle auf Transparentpapier (1944)
Theo Balden: o.T., Kohle auf Transparentpapier (1944)
Die Tatsache, dass sich eine Gruppe von annähernd 100 Künstlern zusammenfand, von denen 40 bis 50 regelmäßig ausstellten, dass sie als Deutsche auftraten und in ihren Arbeiten vom Kampf und vom Leiden ihres Volkes berichteten, brachte uns , wenn auch langsam, die Anerkennung nicht nur englischer Kritiker und Kunstfreunde, sondern auch breiterer Kreise des englischen Volkes.
Der Bildhauer Heinz Worner, 1962.
Während von Theo Baldens Werken im Prager Exil nur mehr wenige Fotografien seiner Arbeiten existieren, ist seine Zeit in England gut mit Kunstwerken dokumentiert. Neben den Plastiken und Skulpturen beschäftigen ihn seit seiner Ankunft in Derby verstärkt Zeichnungen und auch Druckgrafiken. Regelmäßige Ausstellungen im Freien Deutschen Kulturbund und der Artists’ International Association sowie der Kontakt zu anderen emigrierten Künstlern spornten an, Neues zu schaffen. Die englische Landschaft und englische Künstler hinterließen bleibende Eindrücke im Werk Theo Baldens. Die Kunst während seines Exils in den Kriegsjahren war durchweg sozialkritisch. Der Mensch mit all seinem Leid und die Unmenschlichkeit des Krieges, wie die hier gezeigte Zeichnung mit der Darstellung zweier Gehängter, standen im Mittelpunkt seines Schaffens. Sterbende, Flüchtende, Gefangene, Geschlagene beherrschen als Leidtragende das Werk Theo Baldens zwischen 1943 und 1945. Im Schatten des Krieges entstanden eindrücklich festgehaltene Darstellungen der Erschütterung Baldens durch die Berichte vom Terror. In der kurzen Zeit, die ihm zwischen seiner Arbeit im Schulmuseum und den Zivilverteidigungseinsätzen in Derby zur Verfügung stand, arbeitete er intensiv in seiner Werkstatt in der Markeaton Street 47.