Josef und Anni Albers: Briefkarte an Charlotte Hesse, (um 1949)
Josef und Anni Albers: Briefkarte an Charlotte Hesse, (um 1949)
Josef Albers war in Deutschland als Gestalter von Glasgemälden mit abstrakter, geometrischer Formensprache, wie die Abbildung auf der Briefkarte zeigt, bekannt geworden. Die Entwürfe entstanden während seiner Zeit am Bauhaus und waren für eine industrielle Produktion geeignet. Die in Dessau gefertigten Entwurfszeichnungen, ließ er in Leipzig, die Berliner Entwürfe vor Ort ausführen. Josef Albers wollte die Produktion der Bilder aus mehrschichtigem farbigem Überfangglas, dessen exakte, rechtwinklige Muster mit Schablonen und im Sandstrahlverfahren herausgearbeitet wurden, in den USA fortführen. Doch er fand keine kostengünstigen Produktionsmöglichkeiten.
Den Jahreswechsel 1933/1934 verbrachten Josef und Anni Albers mit dem Galeristen Curt Valentin in New York. Sie nutzten die Gelegenheit, um die aus Deutschland eingetroffenen Transportkisten von der Zollbehörde in New York abzuholen. Den Hausrat und einige Kunstwerke hatten sich Josef und Anni Albers nachschicken lassen. Zu ihrer Enttäuschung wurden zahlreiche Werke und Gegenstände vom Zoll beschädigt oder zerstört, darunter auch zehn von 35 Glasgemälden Josef Albers‘ aus der Bauhaus-Zeit.
Die strenggeometrischen Gemälde aus sandgestrahltem Glas, von denen eines mit dem Titel Verkettet aus dem Jahr 1927 auf der Vorderseite der Karte abgebildet ist, korrespondierten mit den textilen Arbeiten Annis.