Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Universität Hamburg

Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Universität Hamburg

Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Universität Hamburg

Von-Melle-Park 3

20146 Hamburg

Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Universität Hamburg

Fotografie: Gebäude ForschungstelleDie Walter A. Berendsohn Forschungsstelle im Altbau der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur der Universität Hamburg Die Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur am Institut für Germanistik ist seit ihrer Gründung 1970 die deutschlandweit einzige universitäre Institution, die sich speziell der Erforschung und Vermittlung derjenigen Literatur widmet, die durch die Umstände ihrer Entstehung die massenhafte Exilierung von Literaten, Künstlern und Intellektuellen aus Nazi-Deutschland seit 1933 bezeugt und reflektiert. Neben der Sicherung, systematischen Sichtung und z.T. auch Sammlung von Quellen zur Literatur- und Theatergeschichte dieser Zeit verfolgt sie das Ziel, literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungen zum Exil anzustoßen und international zu vernetzen. Sie will ein Forum sein, das die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Exil 1933–1945 vor dem Horizont übergreifender Exilstudien, die literarische Texte anderer Epochen, Sprachen und Kulturen ebenso einbeziehen wie allgemeinere literarästhetische und kulturtheoretische Reflexionen des Exils, je neu verhandelt. Dabei richtet sich das Forschungsinteresse insbesondere auch auf Gegenwartstexte, die historische oder aktuelle Exile literarisch verarbeiten.

Zu den Aufgaben der Forschungsstelle gehört es zudem, Exilthemen in der Öffentlichkeit präsent zu halten und durch Kontakte zu verwandten Einrichtungen und Bildungsinstitutionen Diskussionen zur Geschichte und Aktualität des Exils anzuregen und zu begleiten.

Das P. Walter Jacob Archiv

Das Archiv ist Teil der Forschungsstelle und bewahrt den umfangreichen Nachlass des Namensgebers P. Walter Jacob (1905-1977), der fast zehn Jahre lang ein deutschsprachiges Exiltheater in Argentinien leitete und mit zahlreichen namhaften Zeitgenossen eine umfangreiche Korrespondenz pflegte. Entsprechend liegen die Schwerpunkte der Sammlung auf Musik und Theater.

Darüber hinaus gibt es eine von Jacob begonnene und auch nach seinem Tod weitergepflegte Zeitungsausschnittsammlung sowie weitere Nachlassbestände und Sammlungen aus den Bereichen Literatur, Theater, Film und Politik, etwa zu Jo Mihaly, Hanuš Burger, Joachim Lackner, Reinhold K. Olszewski und Jacob Walcher. Zudem enthalten die Teilnachlässe Walter A. Berendsohns und Werner Mittenzweis Dokumente zur Geschichte der Exilforschung selbst.

Die Exilbibliothek im Carl-von-Ossietzky-Lesesaal

Die Teilbibliothek „Exilliteraturforschung“ mit mehr als 18.000 Bänden, einschlägigen Periodika, Filmen und elektronischen Medien befindet sich seit 1983 im denkmalgeschützten Carl-von-Ossietzky-Lesesaal der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Den größten Teil des Bestandes bilden literarische Texte, die das Exil 1933-45 reflektieren, und die dazugehörige Forschung. Etwa 4000 Bände des Bestandes gehören zur Nachlassbibliothek von P. Walter Jacob.

Neuere Sammlungsgebiete bilden die aktuellen Schwerpunkte der Forschungsstelle ab und umfassen vor allem komparatistische Aspekte in der Exilforschung, das Verhältnis von Exil und Migration, Exil in jüdischer Tradition sowie Exil in der Gegenwartsliteratur.