Interkulturelles Forschungsinstitut Deutschland-Mexiko e.V. Instituto de Investigaciones Interculturales Germano-Mexicanas, A.C. I.I.I.
Interkulturelles Forschungsinstitut Deutschland-Mexiko e.V. Instituto de Investigaciones Interculturales Germano-Mexicanas, A.C. I.I.I.
Calle Dr. Navarro 60 Edif. 10-40106720 Colonia Los Doctores, Mexico D.F.
- Tel.: + 52 55-55 54 58 34
- renatavh2007@yahoo.com.mx
Interkulturelles Forschungsinstitut Deutschland-Mexiko e.V.
Instituto de Investigaciones Interculturales Germano-Mexicanas, A.C.
I.I.I.
Das I.I.I. wurde im Oktober 1987 von Akademikern und im Lande verbliebenen Exilanten in Mexiko-Stadt gegründet. Das Ziel war, die Geschichte des deutschsprachigen Exils in Mexiko zu erforschen, d.h. die bereits darüber bestehenden Quellen zu bereichern und weitere Materialien darüber zu sammeln und auszuwerten. Zu diesem Zweck wurden die in Mexiko verbliebenen ehemaligen Exilanten interviewt und in den Austausch von Information einbezogen. Die Resultate sollten einem interessierten Publikum sowohl in deutscher als auch in spanischer Sprache zugänglich gemacht werden. Zu diesem Zweck führte das Institut ein reiches Öffentlichkeitsprogramm durch, das aus Informationsabenden, Gesprächen, Lesungen, Buchpräsentationen, Veröffentlichungen, Ausstellungen und Filmvorführungen bestand. Ein internationales Kolloquium wurde 1993 organisiert, um den Rahmen der Arbeit auf eine internationale Ebene auszudehnen. Die Tagungsakten (von Hanffstengel/Tercero/Wehner (Hg.): Mexiko, das wohltemperierte Exil, und dies. México, el exilio bien temperado. México 1995, I.I.I.), versehen mit einem reichen Bildteil, geben darüber Auskunft. Darüber hinaus führte das I.I.I. auch Forschungsprojekte über namhafte deutsche oder österreichische eingewanderte oder durchreisende Forscher oder Künstler durch, die sich insbesondere auf dem Gebiet der Kunst und der Altamerikanistik hervorgetan haben, z. B. Teobert Maler, Eduard Seler und Caecilie Seler-Sachs, Mathias Goeritz, B. Traven und andere. Auch über sie wurden Ausstellungen organisiert und Veröffentlichungen herausgegeben.
Die Tätigkeit des I.I.I. erstreckt sich auch auf andere Länder. So wurde für den fast vergessenen Kölner Exilfotografen Hans Gutmann/Juan Guzmán eine Foto-Ausstellung im Agfa Foto-Historama in seiner Heimatstadt 1995/96 veranlasst und eine Ausstellung des ebenfalls in Mexiko exilierten Fotografen Walter Reuter im Goethe-Institut Madrid, wo seine Fotografien aus dem Spanischen Bürgerkrieg gezeigt wurden. Weiterhin wurde 1996 die New Yorker Exilzeitung Aufbau mit einer Ausstellung in Mexiko im Beisein ihrer Chefredakteurin, Dr. Gertrude Schneider aus New York gewürdigt.
Das Institut verfügt über keine laufenden Einnahmen oder eine Trägerorganisation. Mithilfe der Unterstützung der jeweiligen Einzelprojekte vonseiten deutscher Instanzen wie der Botschaft und dem Goethe-Institut, sowie einiger österreichischer Instanzen und der mexikanischen Kunst- und Kulturorganisationen und der Staatlichen Universität von Mexiko (UNAM), war die Finanzierung dieser oft sehr aufwendigen Projekte möglich. Hinzu kommt die ehrenamtlich geleistete Arbeit sowohl der Mitglieder des I.I.I. als auch der Germanistik-Studenten oder Absolventen der genannten Universität.
Das I.I.I. hat im Laufe der Jahre einen beträchtlichen Bestand von Materialien gesammelt, wie Aufnahmen von Interviews, Filme über Mexiko-Exilanten (leider noch im Video-Format), Fotografien, einen wertvollen Zeitschriften- und Buchbestand und Kopien von Dokumenten. Letztere wurden dem Institut zum größten Teil von der Tochter des Generalkonsuls Gilberto Bosques überlassen. Die Materialien sind nicht nur für Recherchen und Veröffentlichungen des Instituts selber benutzt worden, sondern wurden auch weitläufig Studenten und Wissenschaftlern in Mexiko und anderen Ländern zur Verfügung gestellt. Neuere Forschungsergebnisse kamen in Mexiko, Deutschland und den USA zur Veröffentlichung und wurden auf internationalen Kongressen vorgestellt. Persönliche Beratungen und Hinweise für Interessenten waren und sind weiterhin an der Tagesordnung. Es konnten auch einige Forschungsprojekte und Teilnahme an wissenschaftlichen Treffen von Studenten und Dozenten finanziell unterstützt werden.
1993 hat das I.I.I. eine Büste des mexikanischen Generalkonsuls Gilberto Bosques bei einer namhaften Bildhauerin in Auftrag gegeben. Die von ihm in Frankreich geretteten und in Mexiko verbliebenen deutschsprachigen Exilanten brachten durch ihre Spende für die Büste ihren Dank an Mexiko und speziell an Gilberto Bosques zum Ausdruck. Sie wurde bei einem Festakt im Institut für Asylrecht Trotzki-Haus-Museum Mexiko aufgestellt.
VERÖFFENTLICHUNGEN DES I.I.I.
Bellinghausen, Hermann: Die Wette und Sonstiges mehr – Al filo de varia invención, Übers. Renata von Hanffstengel. 1999
Bi-Anuarios. Zweijahreshefte, 1989-1999. 5 Hefte
Dolinski, Eckehard: Caecilie Seler-Sachs 1855-1935. Una mirada amorosa al México de hace 100 años, Katalog zur Ausstellung, 1998
Hanffstengel, Renata von. Los árboles mueren de pie – Bäume-Bilder-Blätter, 1987
Hanffstengel, Renata von, Cecilia Tercero Vasconcelos (Hg.): Encuentros gráficos 1938-1948. Artistas europeos en el Taller de Gráfica Popular. Begegnungen in der Grafik 1938-1948. Europäische Künstler in der Grafikerwerkstatt TGP in Mexiko, 1999
Hanffstengel, Renata von, Cecilia Tercero, Silke Wehner-Franco (Hg.): México, el exilio bien temperado, 1995
Hanffstengel, Renata von, Cecilia Tercero (Hg.): Mexiko, das wohltemperierte Exil, 1995
Hanffstengel, Renata von, Cecilia Tercero (Hg.): Textos e imágenes de la exposición en homenaje al Embajador Gilberto Bosques 1892-1995. Ausstellungskatalog. 2011.
Hanffstengel, Renata von, Cecilia Tercero (Hg.): Eduard y Caecilie Seler: sistematización de los estudios americanistas y sus repercusiones. In Ko-Edition mit CONACULTA, EON, INAH, CONACULTA. 2003
Rivera Ochoa, María Clotilde: Estudio de la revista FREIES DEUTSCHLAND, órgano de difusión del movimiento Alemania Libre en México 1941-1946, 1987
Seler, Eduard und Caecilie Seler-Sachs: Cartas de viaje desde México. Übers. Gerardo Álvarez, Revision Renata von Hanffstengel u. Cecilia Tercero. Orginaltitel: Reisebriefe aus Mexiko. Berlin 1889. Ko-Edition UNAM, 2008
- Tel.: + 52 55-55 54 58 34
- renatavh2007@yahoo.com.mx