Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Justus-Liebig-Universität Gießen Fachbereich 05 - Sprache, Literatur, Kultur Institut für Germanistik
Otto-Behaghel-Straße 10 B35394 Gießen
Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Das Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen verfolgt ein breites Forschungsspektrum, das literaturgeschichtliche und kulturwissenschaftliche sowie literatur- und mediendidaktische Perspektiven in den Blick nimmt.
Exil – insbesondere in seiner aktuellen Tragweite – wird im Rahmen verschiedener Einzelprojekte und Kooperationen untersucht. So besteht eine enge Kooperation zwischen dem Institut und dem PEN-Zentrum Deutschland. Diese äußert sich in regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen mit aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten des „Writers-in-Exile“-Programms des PEN-Zentrums Deutschland, Studierenden und Lehrenden des Instituts. Die Teilnahme an dem Netzwerkprojekt „Künste im Exil“ beruht ebenfalls auf der engen Kooperation zwischen dem Institut für Germanistik und dem PEN-Zentrum.
Die gegenwärtige wie historische Perspektive von Exil ist kontinuierlicher Bestandteil des Seminarangebots und führte unter anderem zur Gründung des Vereins „Gefangenes Wort e.V.“, der als studentische Initiative getragen wird.
In Zusammenarbeit mit dem Literarischen Zentrum Gießen finden zudem Lesungen und Veranstaltungen statt, die Exil sowie die Zeit des Nationalsozialismus thematisieren und vermitteln.
An den einzelnen Professuren bestehen zudem Forschungsprojekte, die frühere wie gegenwärtige Deutungen des Holocaust und des Nationalsozialismus aus literaturwissenschaftlicher kultur- und erinnerungstheoretischer sowie aus literatur- und mediendidaktischer Sicht untersuchen.
Mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur verfügt das Institut darüber hinaus über einen besonderen Schwerpunkt im Bereich Holocaustforschung, der mit der Exilthematik eng verwandt ist. Ziel der Arbeitsstelle ist die literaturwissenschaftliche und didaktische Untersuchung sowie die Aufbereitung von Texten der Holocaustliteratur. Zu den Aufgaben gehört ferner die kritische Auseinandersetzung mit Rezeptionsprozessen. Auf diese Weise will die Arbeitsstelle dazu beitragen, dass Texte der Holocaustliteratur in Wissenschaft und Öffentlichkeit breit diskutiert werden.
Profil des Instituts
Im Institut für Germanistik kooperieren die Kernbereiche Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Fachdidaktik in Lehre und Forschung auf vielfältige Weise miteinander. Darüber hinaus sind mit den interdisziplinären Professuren für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Vergleichende Literaturwissenschaft zusätzliche innovative Profilbereiche vorhanden.
Zu den besonderen Merkmalen des Instituts zählen ein starkes Engagement in der Doktorandenausbildung, insbesondere in enger Kooperation mit dem GCSC (International Graduate Center for the Study of Culture) und die Integration der germanistischen Forschung in fachübergreifende Einrichtungen.
Eine besondere Profilbildung zeichnet zudem das B.A. Studium der Germanistik sowie das M.A. Studium „Germanistische Literaturwissenschaft“ mit seinen Modulangeboten im Bereich „Literatur und kulturelle Praxis“ aus. Die jeweiligen Modul-Schwerpunkte eröffnen eine breite Kompetenzvermittlung in unterschiedlichen kulturellen Bereichen und Berufsfeldern. Die verschiedenen Themenprofile, unter anderem zur Praxis der Literaturvermittlung, zur journalistischen Praxis, zur Archiv- und Museumsarbeit sowie zu Public- Relations und Kommunikationskonzepten, finden in enger Kooperation mit zahlreichen Institutionen statt und ermöglichen Kontakte zu Verlagen, Archiven, Museen, Rundfunk, Marketing-Agenturen bereits während des Studiums.
Aktuelle oder bereits abgeschlossene Projekte (Auswahl):
Arbeitsstelle Holocaustliteratur
Federführung bei dem Forschungsprojekt GeoBib: Frühe deutsch- bzw. polnischsprachige Holocaust- und Lagerliteratur (1933-1949) – annotierte und georeferenzierte Online-Bibliographie zur Erforschung von Erinnerungsnarrativen
Edition und Auswertung von Texten aus dem Getto Lodz/Litzmannstadt, allen voran der Chronik des Gettos. (Wallstein Verlag 2007, online 2011)
Edition der Tagebücher Friedrich Kellners (Wallstein Verlag 2011)
Edition des Exil-Berichts von Konrad Heiden zur Reichspogromnacht (Wallstein 2013)