Mitgliedausweis im Schutzverband Deutscher Schriftsteller von Arnold Zweig (Paris 1936) 

Mitgliedsausweis: Arnold Zweig
Mitgliedsausweis von Arnold Zweig, ausgestellt 1936
Akademie der Künste, Berlin, Arnold Zweig Archiv, Nr. 59

Mitgliedausweis im Schutzverband Deutscher Schriftsteller von Arnold Zweig (Paris 1936) 

Der Schriftsteller Arnold Zweig war von 1929 bis 1930 erster Vorsitzender des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS). Der Verband, der ursprünglich als Schriftstellergewerkschaft gegründet worden war, hatte in den 1920er Jahren etwa 2.000 Mitglieder, darunter viele schon damals bekannte Schriftsteller wie Thomas Mann.

Im Frühjahr 1933 übernahm der Schriftsteller Hanns Heinz Ewers im Rahmen der „Gleichschaltung“ den Vorsitz des Verbands, der sich fortan Reichsverband Deutscher Schriftsteller nannte. In Paris gründeten unter anderem die geflohenen Schriftsteller Anna Seghers, Alfred Kantorowicz, Rudolf Leonhardt, Theodor Balk, Ludwig Marcuse und Alfred Kurella den Schutzverband Deutscher Schriftsteller neu.

Der SDS wurde als Interessenvertretung der Autoren im Exil weitgeführt und von vielen der exilierten Schriftsteller als ihre rechtmäßige Vertretung gegenüber Verlegern und staatlichen Behörden angesehen. Neben diesen Aufgaben setzte sich der SDS zum Ziel, den Nationalsozialismus zu bekämpfen und kulturelle Veranstaltungen zu organisieren.

In Paris entwickelte sich der SDS zu einer der führenden Organisation im Exil. 1934 gründeten die Mitglieder des Verbands in Paris die Freiheitsbibliothek als Reaktion auf die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten. 1935 beteiligte sich die Organisation am Ersten Internationalen Schriftstellerkongreß zur Verteidigung der Kultur in Paris. Im Januar 1936 trat auch Arnold Zweig dem SDS Paris bei.

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