Die Zeitschrift Freies Deutschland. Alemania Libre in Mexiko (1941-1946)

Zeitschrift: Freies Deutschland
Titelblatt der Zeitschrift Freies Deutschland, Heft 4, März 1943
Akademie der Künste, Berlin, Archiv Darstellende Kunst, Exil-Sammlung, Nr. 924

Die Zeitschrift Freies Deutschland. Alemania Libre in Mexiko (1941-1946)

Wir waren unserer eine Handvoll von Emigranten und wollten eine deutsche Zeitschrift zum Kampf gegen Hitler gründen, ohne konfessionelle oder parteimäßige Bindung, ein Organ für alle antifaschistischen Emigranten und Auslandsdeutschen.

Egon Erwin Kisch, Erinnerungen eines alten Mitarbeiters, Oktober 1942


Im November 1941 wurde die Exil-Zeitschrift Freies Deutschland. Alemania Libre von deutschsprachigen Emigranten, unter ihnen Egon Erwin Kisch, Rudolf Feistmann, André Simone (Otto Katz) und Anna Seghers, in Mexiko-Stadt gegründet. Chefredakteur wurde der österreichische Schriftsteller Bruno Frei, ab Januar 1942 der Journalist Alexander Abusch. Als mexikanischer Herausgeber konnte Antonio Castro Leal gewonnen werden. Freies Deutschland entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Zeitschriften der deutschsprachigen Emigration. Sie verstand sich auch als Organ der Bewegung Freies Deutschland in Mexiko. Die Zeitschrift bot einen großen Reichtum an kulturellen Nachrichten aus vielen Ländern. Sie informierte über moderne Wissenschaft, Literatur und Kunst. Weiträumig war auch das literarische Programm unter dem Literaturredakteur Bodo Uhse. Regelmäßig schrieben die im Exilland Mexiko lebenden Schriftsteller Anna Seghers, Egon Erwin Kisch und Bodo Uhse für Freies Deutschland. Heinrich Mann und Thomas Mann, Bertold Viertel, Bruno Frank, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Ferdinand Bruckner, Mascha Kaléko schickten Beiträge aus den USA, Paul Zech aus Argentinien.

Auf dem Umschlag der Zeitschrift war seit dem Kriegseintritt der USA ein großes „V“, das „Victory-Zeichen“ der Alliierten abgebildet. In der kommunistisch orientierten Widerstandbewegung gab es auch andere Zeitschriften unter diesem Namen zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Ländern, so auch Belgien (1937-1939), Chile (1942-1943) und in der UdSSR (1943-1945). Sie hatten aber jeweils einen anderen historischen Schwerpunkt und waren nicht miteinander vernetzt.

Weiterführende Literatur:
Patka, Marcus G.: Zu nahe der Sonne. Deutsche Schriftsteller im Exil in Mexiko. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 1999.

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