Nelly Sachs
Geboren am 10. Dezember 1891 - Gestorben am 12. Mai 1970Lyrikerin, SchriftstellerinDie gebürtige Berlinerin Nelly Sachs schrieb schon als Kind heimlich Gedichte und Märchen. 1921 erschien als erste Veröffentlichung der Band Legenden und Erzählungen mit acht Prosastücken, den sie der von ihr bewunderten schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf schickte.
Nelly Sachs: Kurzer Lebenslauf während der Zeit der nazionalsozialistischen [sic] Verfolgungen
Die Dichterin Nelly Sachs floh im Mai 1940 zusammen mit ihrer Mutter nach Schweden. Es ist wenig darüber bekannt, was sie in den Jahren seit dem Machtantritt der Nationalsozialisten in ihrer Heimatstadt Berlin erlebt hat.
Architektur
Die Vertreibung von Künstlern aus Deutschland und Österreich durch den Nationalsozialismus betraf alle Berufsgruppen der Architektur: freie Architekten, Stadtbauräte, Gutachter und Hochschullehrer. Durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom April 1933 verloren viele Architekten ihre Ämter in Verwaltungspositionen.
Jüdische Emigration
Jüdische Emigration bezeichnet die Auswanderung von Menschen einer sehr heterogenen Bevölkerungsgruppe, die – außer der durch das NS-Regime festgestellten, beziehungsweise unterstellten Abstammung – oft wenig gemeinsam hatten. Die nationalsozialistische Rassenpolitik wies zahlreichen Menschen das Merkmal „jüdisch“ zu, die sich selbst gar nicht mit dem Judentum identifizierten. Bei vielen assimilierten Juden, die Deutschland als ihre Heimat empfanden, löste dies einen Identitätskonflikt aus.
Darstellende Kunst
Zu den darstellenden Künsten gehören das Theater, das Musiktheater, der Tanz, die Kleinkunst wie etwa Kabarett und Bereiche der Konzeptkunst (Performance). Wie fassen Künstler aus diesen Bereichen Fuß unter den Bedingungen des Exils, in anderen Ländern, in anderen kulturellen Umgebungen, in anderen Sprachen? Unter welchen Voraussetzungen kann ein Neuanfang im Exil gelingen?
Stefan Zweig: Die Welt von gestern, Autobiografie (1942)
Als eines seiner letzten Manuskripte gab Stefan Zweig 1941 seine Erinnerungen Die Welt von gestern zur Publikation frei. Statt einer rein selbstbezogenen Lebensumschreibung entwarf der Schriftsteller darin das persönlich gefärbte Porträt einer entschwundenen Epoche, einer „Welt der Geborgenheit“, wie er formuliert, die er angesichts einer martialischen Gegenwart und ungewisser Zukunft wehmütig betrauerte.
Großbritannien
Großbritannien genoss bis ins 20. Jahrhundert den Ruf eines liberalen Einwanderungs- und Asyllandes. Die britische Regierung schränkte die Einwanderungsmöglichkeiten bis 1920 jedoch stark ein. Die Maßnahmen galten hauptsächlich der Abschottung des heimischen Arbeitsmarktes.
Brasilien
Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 kam Brasilien nur für wenige Flüchtlinge aus Deutschland als Aufnahmeland in Frage. Erst als die Verfolgung von Juden und Oppositionellen immer mehr zunahm wie nach den Novemberpogromen 1938 und als andere Aufnahmeländer die Einwanderungsmöglichkeiten stark einschränkten, kamen mehr und mehr Flüchtlinge nach Brasilien.
Kolisch-Quartett
Der Geiger Rudolf Kolisch stand seit 1919 in engem Kontakt zum Komponisten Arnold Schönberg. Für die Konzerte von Schönbergs Wiener Verein für musikalische Privataufführungen gründete er ein Streichquartett, das zunächst den Namen Wiener Streichquartett trug.
Manfred Henninger: Hafen in Ibiza, Gemälde (um 1934)
Nachdem der Maler Manfred Henninger Deutschland am 3. März 1933 fluchtartig aufgrund seiner aus politischen Gründen drohenden Verhaftung durch die Nationalsozialisten verlassen hatte, verschlug es ihn über die Schweiz und Frankreich nach Spanien.