Die schwarze Serie (Film Noir)

Foto: The Spiral Staircase
Szenenfoto aus dem Film The Spiral Staircase (1945) des Regisseurs Robert Siodmak
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Die schwarze Serie (Film Noir)

Im Laufe der Jahre wurde das Hollywood-Licht düsterer, die Personen korrupter, die Themen fatalistischer und Ton und Stimmung hoffnungsloser.

Paul Schrader, Notizen zum Film noir


Während deutsche und österreichische Schauspieler wegen ihrer Sprache und fehlenden Popularität in ihrer Berufsausübung stark eingeschränkt waren und viele europäisch geschulte Drehbuchschreiber sich mit dem amerikanischen Geschmack schwer taten, schaffte es eine beachtliche Reihe von Emigranten aus dem Bereich Regie, dem Hollywood-Kino der 1940er-Jahre ihren Stempel aufzudrücken. Die sogenannte „Schwarze Serie“, auch „Film Noir“ genannt, wurde wesentlich von deutschsprachigen Regisseuren geprägt. Ihre Filme knüpften mit harten Schatten und schrägen Kameraperspektiven an den expressionistischen Stummfilm der 1920er-Jahre und die Neue Sachlichkeit an. Hier wurde ein düsteres Bild der von Weltkrieg und Krise erschütterten amerikanischen Gegenwart gezeichnet.

Die Sujets dieser Filme, denen meist amerikanische Kriminalgeschichten zugrunde lagen, waren Verbrechen, Verrat, Gier, Grausamkeit und Angst. In dunklen Straßen und trostlosen Räumen einer anonymen nächtlichen Großstadt agierten vermeintlich normale Bürger, die in schmutzige Verbrechen verwickelt waren.

Zu den wichtigsten Regisseuren dieser Serie zählen Robert Siodmak mit The Spiral Staircase (1945), Phantom Lady (1944), The Killers (1946) und Criss Cross (1948) und Fritz Lang mit Ministry of Fear (1944) und Scarlet Street (1945). Aber auch Billy Wilder (Double Indemnity, 1944), John Brahm (The Locket, 1946), Edgar Ulmer (The Strange Woman, 1946) und Max Ophüls (Caught, 1949).

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