Black Mountain College

Die schwarz-weiß Abbildung zeigt ein zweistöckiges, lang gestrecktes Gebäude.
Titelseite des Black Mountain College Bulletins 1943
Image used by permission of University of North Carolina at Asheville Special Collections and the Black Mountain College Museum + Arts Center

Black Mountain College

Wir sind 10 Studenten und 20 Lehrer. Trotzdem wird feste gearbeitet, geistig u[nd] körperlich. Und das macht es neben dem wunderbaren Klima und der besonders sympatischen [!] Atmosphäre so exiting [!].

Josef Albers an Gertrud Maud Grote über seine Tätigkeit am Black Mountain College, 14. Oktober 1941


1933 gründete John Rice nahe Asheville in North Carolina ein College für angehende Künstler. Seinen Namen erhielt es von den benachbarten Black Mountains. Die Ausbildung unterschied sich deutlich von konventionellen Akademien. Das Black Mountain College wollte junge Menschen anleiten, ihren persönlichen Zugang zum Kunstschaffen zu finden. Durch gemeinsames Arbeiten und Experimentieren wurden Potentiale entdeckt und gefördert. Schüler und Lehrer organisierten Unterricht wie Alltag eigenverantwortlich und demokratisch.

Im Jahr der Gründung dieser modellhaften Ausbildungsstätte wurde in Deutschland auf Druck der Nationalsozialisten das Bauhaus zur Selbstauflösung gezwungen. Dozenten wie Lyonel Feininger, Josef Albers oder dessen Frau Anni Albers fanden in den Folgejahren am Black Mountain College eine neue Wirkungsstätte. Mit dem Anspruch, seinen Studenten nichts aufzwingen, sondern ihnen die Augen öffnen zu wollen, verkörperte der deutsche Emigrant Albers das Ideal eines Black Mountain-Dozenten. Über ihn erhielt auch Wassily Kandinsky eine Einladung nach North Carolina, die dieser aber nicht annahm.

1941 zog die Schule aus ihren gemieteten Räumlichkeiten in einen benachbarten – selbstredend von Studenten und Lehrern selbst errichteten – Neubau. Aus Kostengründen  waren Entwürfe der deutschen Bauhaus-Emigranten Walter Gropius und Marcel Breuer hier jedoch nicht verwirklicht worden. Die wegweisende Idee einer liberalen, sich selbst verwaltenden Kunstschule in den Bergen North Carolinas hatte noch bis 1956 Bestand. Dann wurde das College geschlossen. Bis dahin waren rund 1200 Personen individuell zur Kunst geführt worden, und das eben auch von einer Anzahl deutscher Emigranten.

Weiterführende Literatur:
Katz, Vincent (Hrsg.): Black Mountain College. Experiment in Art, Cambridge, Massachusetts: MIT Press 2002.
Horowitz, Frederick A. / Danilowitz, Brenda (Hrsg.): Josef Albers. To open eyes. The Bauhaus, Black Mountain College, and Yale, London: Phaidon 2006.

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