Arnold Schönberg

Selbstporträt: Arnold Schönberg
Selbstporträt
 Arnold Schönbergs Aquarell auf Papier, 1944
Arnold Schönberg Center, Wien, mit freundlicher Genehmigung von Lawrence Schoenberg, © VG Bild-Kunst Bonn, 2015

Arnold Schönberg

Komponist aus Berufung – Lehrer aus Leidenschaft

Der Brotneid wütet hier heftiger als in Europa und jeder kleinste Harmonielehrer sieht in mir einen Konkurrenten, den er gerne los sein würde.

Arnold Schönberg an seinen Freund Anton Webern, 15. Januar 1936

Geborenam 13. September 1874 in Wien, Österreich
Gestorbenam 13. Juli 1951 in Los Angeles, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
ExilVereinigte Staaten von Amerika (USA)
BerufKomponist

Erste Erfolge erzielte Arnold Schönberg als Komponist ab 1902 in Berlin. Seinen bescheidenen Lebensunterhalt verdiente er als Lehrer für Musiktheorie. Alban Berg, Anton von Webern, Hanns Eisler, Rudolf Kolisch und Eduard Steuermann zählten zu seinen bekannten Schülern.

Mit seiner Frau und der einjährigen Tochter Nuria floh Schönberg am 16. Mai 1933 nach Paris, nachdem sein Schwager Rudolf Kolisch die Familie in einem Telegramm gewarnt hatte; bereits im März 1933 hatte die Akademie der Künste in Berlin Schönberg mitgeteilt, dass er in ihrem Kreis unerwünscht sei. Mit seiner Familie emigrierte Schönberg im Oktober 1933 an Bord der Île de France von Le Havre nach New York. Ein ehemaliger Cellist der Berliner Philharmoniker, der ebenfalls emigriert war, bot Schönberg eine Stelle an seinem neugegründeten Privatkonservatorium in Boston an. Da Schönberg auch Schüler und Dirigate in New York hatte, pendelte er anfangs zwischen beiden Städten, was seiner labilen Gesundheit sehr zusetzte. Daher ließ er sich im Herbst 1934 an der Westküste nieder. Dort traf Schönberg unter vielen Bekannten den Dirigenten Otto Klemperer wieder, der ein wichtiger Mentor für ihn wurde. Klemperer vermittelte Schönberg Auftritte als Dirigent und setzte sich für dessen Kompositionen ein.

Die Musik Schönbergs hatte bereits in Europa für Kontroversen gesorgt, und in den USA war der Geschmack ebenfalls konservativ. Daher schrieb Schönberg im Exil vergleichsweise wenig Zwölftonmusik. In New York lernte er den Komponisten Paul Dessau kennen, in Kalifornien traf er Thomas Mann. Wie vormals in Europa verdiente Schönberg auch in den USA seinen Lebensunterhalt als Lehrer für Musiktheorie und Komposition; einer seiner bekanntesten Schüler dort war John Cage.

Auswahl wichtiger Werke:
Pierrot lunaire op. 21 (1912)
Die Jakobsleiter, Oratorium (1916-1917)
Violinkonzert op. 36 (1934-1937)
Moses und Aaron. Oper in drei Akten (1923-1937)
Ein Überlebender aus Warschau (1947)

Weiterführende Literatur:
Hilmar, Ernst: Arnold Schönberg an Anton Webern. Eine Auswahl unbekannter Briefe. In: Hilmar, Ernst (Hg.): Arnold Schönberg. Gedenkausstellung 1974. Wien: Universal Edition 1974, S. 53
Maurer Zenck, Claudia: Arnold Schönberg. In: Lexikon verfolgter Musikerinnen und Musiker der NS-Zeit. Hg. von Maurer Zenck, Claudia / Petersen, Peter unter Mitarbeit von Fetthauer, Sophie. Universität Hamburg seit 2005
Schönberg, Arnold: Stil und Gedanke. Aufsätze zur Musik. Gesammelte Schriften 1. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 1976

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